Keine Ferienbetreuung in zahlreichen Thüringer Horten
Thüringer Hortpersonal bangt weiter um berufliche Zukunft
Erfurt - Die Betreuung an zahlreichen Thüringer Horten fällt in den Osterferien aus. "Die Eltern müssen jetzt die Folgen der schweren Fehlentscheidung der Landesregierung ausbaden, die Horte zurück in die Trägerschaft des Landes zu nehmen", erklärte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner, am Donnerstag in Erfurt. Da bei den kommunal angestellten Erzieherinnen die Arbeitsverträge am 31. Juli 2016 enden, müssen sie in den Osterferien ihren Urlaub nehmen.
Jedoch hat das Kabinett noch immer nicht über die Umsetzung des bereits im Januar vom Koalitionsausschuss getroffenen Beschlusses entschieden - ursprünglich sollte die Entscheidung am 23. Februar fallen. "Die Verzögerungstaktik der Landesregierung muss dringend ein Ende haben. Die Erzieherinnen brauchen endlich eine sichere Perspektive. Durch das ganze Chaos der letzten Wochen und Monate ist die erstklassige Hortbetreuung in vielen Regionen in Gefahr, denn zahlreiche Erzieherinnen kehren den Horten bereits den Rücken", erklärte Tischner. Auch sieht sich die Regierung außerstande, eine entsprechende Kleine Anfrage der CDU-Fraktion von Mitte Februar fristgerecht zu beantworten.
Tischner forderte Ministerpräsident Bodo Ramelow auf, die Zukunft der Thüringer Horte endlich zur Chefsache zu machen. "Klar ist doch: Die Bildungsministerin wird ihre Versprechen, dass keine Erzieherin durch die Rückführung der Horte zum Land schlechter gestellt wird, schwerlich einhalten können", sagte Tischner. "Wenn die Ministerin alle Erzieherinnen, die derzeit mit Arbeitsumfängen von 80 Prozent und mehr bei den Kommunen angestellt sind, zu diesen Konditionen in den Landesdienst holt, muss sie den teils nur mit 50 Prozent im Landesdienst Beschäftigten ebensolche 80-Prozent-Verträge anbieten. Das bedeutet am Ende mehr Geld und mehr Personalstellen im Landeshaushalt", erläutert Tischner. Hinzu komme, dass der Landestarif etwa 10 Prozent unter dem Kommunaltarif liege. "Den Erzieherinnen droht also eine Verschlechterung der Bezüge", so der CDU-Bildungspolitiker abschließend.
Kristina Scherer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit