Aufarbeitung der SED-Diktatur im Unterricht
Wirkner: Außerschulische Lernorte verbindlich in den Unterrichtsprozess aufnehmen
Erfurt – Der Themenkomplex SED-Diktatur muss in der Schule eine größere Rolle einnehmen. Das hat der Beauftragte der CDU-Fraktion für die Opfer des Stalinismus und der SED-Diktatur, Herbert Wirkner, anlässlich der heute in der Gedenkstätte Point Alpha stattfindenden Veranstaltung „Die DDR in der Schule – Rahmenbedingungen – Probleme – Herausforderungen“ gefordert. Außerdem sollen außerschulische Lernorte verbindlicher in den Unterrichtsprozess aufgenommen werden, denn Zeitgeschichte lasse sich so wesentlich eindrücklicher vermitteln.
Derzeit werden die Veranstaltungen und Projekte der einzelnen Erinnerungsorte und Thüringer Schulen nicht zentral erfasst und liegen in der Eigenverantwortung der Einrichtungen und Schulen. „Positiv anzumerken ist hier, dass viele Schulen die Angebote von Gedenk- und Erinnerungsstätten sowie Grenzlandmuseen annehmen und regelmäßig in die Unterrichtsgestaltung integrieren. Wir setzen darauf, dass auch die Erstattung, der im Rahmen der Durchführung dieser Maßnahmen entstehenden Reisekosten für Lehrkräfte nach den Kapriolen der letzten Monate nun endlich klar geregelt wird und im Ergebnis die Annahme dieser Angebote weiter begünstigt“, so Wirkner.
Studien zeigen immer wieder teilweise eklatante Wissenslücken bei Schülerinnen und Schülern zur Geschichte der DDR, die zu Fehleinschätzungen des DDR-Systems führen. Als einer der Gründe für die unzureichenden Kenntnisse wird von den Befragten selbst eine ungenügende Behandlung im Rahmen des Politik- und Geschichtsunterrichtes an Schulen angegeben. „Die Aufarbeitung des totalitären SED-Unrechtsstaates ist Voraussetzung für eine Kultur des Erinnerns. Da die heutige Schülergeneration keine eigene Erinnerung an dieses Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte mehr haben kann, ist es unser aller Aufgabe, die Erinnerung aktiv wach zu halten. Dazu ist die Vermittlung eines Grundwissens zur Geschichte der DDR im Unterricht unerlässlich“, so Wirkner abschließend.
Kristina Scherer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit