Tischner: Regierungskoalition agiert desorientiert und unkoordiniert
Die Regierungskoalition agiert nach Meinung Tischners desorientiert und unkoordiniert. "Ein Koalitionsstreit über die Einstellung zusätzlicher Lehrer hilft hier nur wenig, solange die Landesregierung noch nicht einmal weiß, wie viele Flüchtlingskinder aktuell in unseren Schulen überhaupt beschult werden", ist der Abgeordnete überzeugt. Danach hat Tischner in Gremien des Landtags wiederholt gefragt. Finanzministerin Heike Taubert sehe gar keinen zusätzlichen Bedarf, die SPD-Fraktion und Schulministerin Birgit Klaubert forderten 300 Neueinstellungen, derweil die LINKE 540 zusätzliche Pädagogen verlange. "Die Landesregierung ist in der Pflicht diesen Streit zu beenden und zunächst Klarheit über die tatsächlichen Zahlen herzustellen", so der Bildungspolitiker.
Fraglich ist für den Abgeordneten zudem, ob die Landesregierung überhaupt in der Lage ist, genügend Lehrer für die vorhandenen Stellen zu rekrutieren. Die Koalitionsfraktionen hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, alle Möglichkeiten zu prüfen, die Einstellungsbedingungen in Thüringen so attraktiv wie möglich zu gestalten.
"Davon ist weit und breit nichts zu sehen", bemängelt Tischner. "Thüringen hinkt im Wettbewerb um die besten Absolventen hinterher und die Ministerin versucht, auf dem Rücken der verbeamteten Lehrer populistisch Profil zu entwickeln", hat der Greizer Abgeordnete beobachtet. "Wer auf öffentlicher Bühne einen Zusammenhang zwischen Langzeiterkrankungen und Beamtenstatus herstellt, der sammelt billig Punkte mit Beamtenschelte, empfiehlt sich aber nicht als Dienstherr für motivierten Nachwuchs", tadelte Tischner. Entsprechenden Berichten des Freien Wortes (12.11.2015) will der Abgeordnete auf den Grund gehen. Er hat dazu eine Kleine Anfrage gestellt.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher