Landesregierung erschwert Klassenfahrten massiv

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02.09.2016
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Bildungsstaatssekretärin empfiehlt Lehrern, nicht genehmigte Klassenfahrten in der Freizeit durchzuführen

Tischner: Klassenfahrten sind für Lehrer kein Urlaub

Erfurt – Die Aussage von Staatssekretärin Gabi Ohler (Die LINKE) in der aktuellen Landtagssitzung, dass Lehrer bisher nicht genehmigte Klassenfahrten in ihrer Freizeit durchführen sollten, kritisiert der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner, scharf: „Diese Aussage disqualifiziert einmal mehr Frau Ohler als Bildungsstaatssekretärin.“ Die Antwort, ob bei einer solchen fragwürdigen Lösung die Haftungsfragen geklärt seien, blieb die Staatssekretärin schuldig. Trotz massiver Diskussionen an den Thüringer Schulen will die Landesregierung die angekündigten separaten Hinweise und Bestimmungen für klassenübergreifende Chor- und Skilager, Schüleraustausche mit Partnerschulen im Ausland und Praktikumsbegleitungen von Schülern nicht veröffentlichen. „Die Folge ist, dass derartige Traditionen an den Schulen zerstört werden“, so Tischner.

An den Schulen toben derzeit intensive Debatten, wie mit diesen Fahrten zu verfahren ist. Es herrscht große Verunsicherung, denn die Reservierungen für Unterkünfte und Busunternehmen mit Blick auf die vorzunehmenden Buchungen für Skilager im Januar und Februar 2017 laufen demnächst aus. „Ich fordere daher von der Ministerin, in der kommenden Woche alle Schulen über das Verfahren zur Beantragung der übrigen Fahrten verbindlich und schriftlich zu informieren. Die Ministerin muss zu ihrem Versprechen stehen, dass alle Fahrten stattfinden“, so der CDU-Bildungspolitiker.

 

Das Bildungsministerium hatte vor wenigen Wochen die Verwaltungsvorschrift zur Durchführung von Wandertagen und Klassenfahrten geändert und die Schulen gezwungen, Wandertage und Klassenfahrten nun eineinhalb Jahre im Voraus zu beantragen. „Oft wissen die Lehrer zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, welche Klasse sie dann unterrichten werden. Die Angebote der Reiseveranstalter liegen ebenfalls nicht vor“, erklärte Tischner. Gerade Wandertage und Exkursionen, zum Beispiel ein Museumsbesuch in der benachbarten Stadt, werden meist kurzfristig in den Unterricht integriert. Insofern ist die Neuregelung laut Tischner lebensfern und bürokratisch. „Der Ball liegt im Feld der Bildungsministerin, sie ist nun am Zug. Ein Aussitzen der Situation ist keine Option“, schloss Tischner.



Kristina Scherer

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit