CDU-Fraktion fordert Debatte über Verbeamtung von Lehrern

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20.06.2016
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CDU-Fraktion fordert Debatte über Verbeamtung von Lehrern

Tischner: Wettbewerb mit anderen Bundesländern anders nicht zu gewinnen


Erfurt – „Wir müssen auch in Thüringen wieder ernsthaft über die Verbeamtung von Lehrern nachdenken – anders ist der Wettbewerb mit den anderen Bundesländern nicht zu gewinnen.“ Das hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, anlässlich der jetzt in Sachsen aufgekommenen Verbeamtungsdebatte erklärt. Die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth hatte am heutigen Montag angekündigt, mit den Gewerkschaften über Verbeamtungen zu sprechen, um den Lehrerberuf in Sachsen attraktiver zu machen. „Im Gegensatz zu Thüringen wird in Sachsen eine sehr viel ehrlichere Debatte geführt. Hier hören wir immer nur aus dem Bildungsministerium, dass jedes Jahr 500 Lehrer eingestellt werden. Dass diese Zahl nur erreicht wird, indem Stellen in Mangelfächern völlig fachfremd besetzt werden, unterschlägt die Landesregierung dabei“, kritisierte Tischner.

Gleichzeitig betonte Tischner, Verbeamtungen seien in Thüringen nur eine Option, wenn das Geld, das der Staat bei den Arbeitgeberanteilen einspart, für spätere Pensionszahlungen zurückgestellt wird. „Den Kopf in den Sand zu stecken funktioniert nicht länger. Das Ministerium muss endlich anfangen, mittelfristig zu planen“, wies Tischner auf die bevorstehende Pensionierungswelle in der Thüringer Lehrerschaft hin. „Vor dem Hintergrund des bundesweiten Kampfs um Lehrer, wird uns dieser Effekt schon in wenigen Jahren noch sehr viel härter treffen, als bisher. Deshalb müssen wir jetzt Vorkehrungen treffen“, so der CDU-Bildungspolitiker weiter.
 
Dazu gehöre auch, die Einstellungsverfahren, ähnlich wie in anderen Bundesländern, deutlich früher zu starten. Thüringen beginnt mit den Bewerbungsgesprächen erst Mitte April. Viele angehende Lehrer sind dann jedoch längst vom Markt und erscheinen erst gar nicht mehr zum Gespräch. „Thüringen ist mit seiner Terminsetzung kurz vor Schuljahresende viel zu spät dran. Aus dem Bildungsministerium hört man dann immer nur, warum es nicht möglich ist, die Bewerbungsgespräche vorzuziehen. Aber andere Bundesländer machen vor, wie es geht“, erklärte Tischner abschließend.
 
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher