CDU-Fraktion fordert wissensbasierte Entscheidung über Glyphosat-Einsatz

Zum Inhalt scrollen
29.06.2016
Erfahren Sie mehr über Marcus Malsch

CDU-Fraktion fordert wissensbasierte Entscheidung über Glyphosat-Einsatz

Malsch: Siegesmund betreibt grünen Aktionismus auf Basis pseudowissenschaftlicher Erkenntnisse

Erfurt - "Die Zulassung von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen ist Sache von kompetenten Fachleuten in unabhängigen und anerkannten Behörden. Sie darf nicht von Lobbyisten und Panikmachern jeglicher Couleur beeinflusst werden." So hat der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Marcus Malsch, die Äußerungen von Umweltministerin Siegesmund zur befristeten Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat kommentiert. Siegesmund hatte behauptet, die EU-Kommission habe bei dieser Entscheidung wirtschaftliche Interessen über den Schutz von Gesundheit und Umwelt gestellt. "Die zu treffende Entscheidung ist eine Entscheidung auf der Basis von Wissenschaft. Bauchentscheidungen helfen bei einer verantwortlichen Politik nur selten weiter", sagte Malsch. Die Befristung der Zulassung gibt nach Malschs Worten nun Gelegenheit, etwaige Zweifel an der Schädlichkeit des Pestizids auszuräumen.

Der CDU-Agrarpolitiker machte deutlich, dass der Glyphosateinsatz in der modernen und nachhaltigen Landwirtschaft unverzichtbar ist: "Glyphosat wird auf circa 39 Prozent der Ackerfläche unter den strengen Regelungen und Kontrollen des landwirtschaftlichen Fachrechts angewendet. Nur speziell in der Handhabung von Pflanzenschutzmitteln geschulte Mitarbeiter setzen es im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Aufwandmengen und Anwendungsbestimmungen ein", so der Agrarexperte. Durch seine Wirkung ausschließlich auf die Photosynthese ist eine Gefahr für tierische Organismen laut Malsch praktisch nicht vorhanden, denn dieser Stoffwechselweg kommt nur in Pflanzen, Pilzen und Bakterien vor.


"Glyphosat ist der Wegbereiter für bodenschonende Anbauverfahren und damit, bei gleichzeitiger Sicherung von Ernten und deren Qualität, die wirksamste und nachhaltigste Bekämpfungsmöglichkeit von Unkräutern und Ungräsern. Der durch Glyphosat erst erfolgreich zu betreibende pfluglose Anbau schützt die Böden vor Erosion und Austrocknung und verringert gleichzeitig die Emissionen von Treibhausgasen", erläutert Malsch. Siegesmund müsse erklären, wie sie diese positiven Umweltwirkungen künftig sicherstellen oder wie sie das am besten erforschte und überwachte Pflanzenschutzmittel der Welt ersetzen will, so der CDU-Agrarpolitiker abschließend.


Hintergrund:

Keine deutsche Bewertungsbehörde hat sich für ein Verbot von Glyphosat ausgesprochen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das Julius-Kühn-Institut, das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und auch das Umweltbundesamt haben die Zulassungsverlängerung für Glyphosat als vertretbar bewertet. Dem ist auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gefolgt, ebenso wie die Bewertungsbehörden der übrigen 28 Mitgliedstaaten.


Felix Voigt

Stellv. Pressesprecher