CDU-Fraktion kritisiert Kabinettsbeschluss zur Rückführung der Horte zum Land
Tischner: Linkskoalition lässt Eltern und Erzieher im Regen stehen
Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag hat den Kabinettsbeschluss der Landesregierung, das derzeit bei den Kommunen beschäftigte Personal an den Grundschulhorten in den Landesdienst zu überführen, scharf kritisiert. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner, sagte dazu am Dienstag in Erfurt: „Der Beschluss lässt etliche Beschäftigte mit vielen ungeklärten Fragen und wenigen Antworten zurück. Die Landesregierung trifft trotz erheblichen Bauchgrimmens zahlreicher Koalitionspolitiker nicht nur eine falsche Grundsatzentscheidung – sie hat es auch versäumt, sich vorher mit angemessener Gründlichkeit Gedanken darüber zu machen, welche Folgen ihr Handeln hat.“
Als Beispiele führt Tischner unter anderem die Frühhorte ab sechs Uhr morgens an. Diese konnten in vielen Fällen nur deshalb angeboten werden, weil die Kommunen die Stunden der Hortnerinnen aufstockten und so auch die Betreuung kleinerer Gruppen ermöglichten. „In landesbetriebenen Horten wird das nicht mehr ohne weiteres möglich sein: Hier gilt das Angebot erst ab 15 Kindern. Eltern, die besonders früh zur Arbeit müssen, werden so im Regen stehen gelassen“, kritisierte Tischner. Völlig unklar sei auch die Zukunft der speziellen Angebote von Musikpädagogen, Bibliotheksangestellten oder Sporttrainern, die unter kommunaler Trägerschaft über einen Honorartopf finanziert wurden, so der CDU-Bildungspolitiker.
„Insbesondere die kommunalen Beschäftigten, die keine klassische Erzieherausbildung absolviert haben, werden nach dem ersten Jahr um ihre Weiterbeschäftigung bangen müssen“, ist der Bildungspolitiker überzeugt. Ungelöst ist auch die Frage der sehr unterschiedlichen Beschäftigungsumfänge. Zwar können zunächst alle Beschäftigten ihre Beschäftigungsumfänge behalten. Damit bleiben aber auch die teilweise sehr geringen Beschäftigungsumfänge bei den schon bisher beim Land beschäftigten Erzieherinnen und Erziehern bestehen. Die Gehaltsunterschiede der einzelnen Erzieher sind somit weiter immens.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher