CDU-Fraktion verlangt Auskunft über Förderstopp bei Jenaer Ambulanz für Kinderschutz

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17.10.2016
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CDU-Fraktion verlangt Auskunft über Förderstopp bei Jenaer Ambulanz für Kinderschutz

Bühl: Bildungsministerium versucht beim Kindeswohl zu sparen

Erfurt – Das Bildungsministerium will die Thüringer Ambulanz für Kinderschutz am Universitätsklinikum Jena künftig nicht mehr unterstützen. "Die Ambulanz für Kinderschutz leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Vernetzung der unterschiedlichen Akteure im Bereich Kinderschutz. Immer wieder treten Fälle von Kindesmissbrauch auf. Es ist Aufgabe des Staates, die Kleinsten in unserem Land mit allen Mitteln zu schützen. Dass die Landesregierung sich hier aus der Verantwortung stiehlt, ist nicht hinnehmbar“, erklärte dazu der jugendpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Bühl. Seine Fraktion werde deshalb dafür sorgen, dass die Landesregierung vor dem Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport Rede und Antwort steht. Aktuellen Presseberichten zufolge wird das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport eine bislang finanzierte Mitarbeiterstelle in der Ambulanz künftig nicht mehr finanzieren. Bei der strittigen Stelle liefen vor allem die Kontakte zu den Jugendämtern zusammen.

Die Ambulanz für Kinderschutz ist eine interdisziplinäre Anlaufstelle bei Verdachtsfällen von Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung oder -vernachlässigung. Sie ist thüringenweit Anlaufpunkt vor allem für Ärzte, aber auch Mitarbeiter von Kinderschutzinstitutionen und der Polizei, wenn diese bei einem Kind Hinweise auf Missbrauch oder Gewalt vermuten und soll dabei helfen, diese Fälle besser nachzuweisen und rechtzeitig aufzuklären. Die Ambulanz wurde vor zehn Jahren nach bekannt gewordenen Fällen schwerer Kindesmisshandlungen eingerichtet und erhält jährlich bis zu 130 Anfragen. Kinderärzte, Kinderchirurgen, Kinderradiologen, Gerichtsmediziner und Psychologen des Universitätsklinikums Jena arbeiten dort im Sinne des Kindeswohls eng zusammen. „Die Ambulanz für Kinderschutz ist ein Paradebeispiel schneller und umfassender Hilfe für Kinder und Jugendliche. Anspruch und Wirklichkeit dieser Regierung fallen erneut weit auseinander. Es ist schäbig, wenn Rot-Rot-Grün versucht, am Kindeswohl zu sparen“, so Bühl abschließend.



Kristina Scherer

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit