CDU-Fraktion widerspricht vehement Atommüll-Endlager im Thüringer Becken
Christina Tasch: Geologisch und durch Auswahl- und Ausschlusskriterien des Bundesumweltministeriums ungeeignet
Erfurt - Die CDU-Fraktion lehnt ein Endlager für Atommüll im Thüringer Becken ab. Das hat die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, Christina Tasch, heute klargestellt. Mit Blick auf das jetzt durch den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) bekannt gemachte Gutachten sagte sie: "Das Thüringer Becken ist für die Lagerung von Atommüll schon deshalb ungeeignet, weil es hier eine Reihe von tiefreichenden Störungszonen gibt." Außerdem widersprächen die bis jetzt bekannten Aussagen den Auswahl- und Ausschlusskriterien, die das Bundesumweltministerium 2002 in seinem Abschlussbericht zum "Auswahlverfahren für Endlagerstandorte - Empfehlungen des AkEnd" definiert habe.
Nach Angaben des MDR sehen Geologen der Universität Duisburg-Essen im Thüringer Becken grundsätzlich günstige Bedingungen für die Endlagerung. Dabei werden Gebiete "zwischen Nordhausen und Duderstadt", der Raum "nördlich und westlich von Mühlhausen" sowie die Gegend um "Arnstadt und Stadtilm" zur genaueren Prüfung empfohlen. Laut Tasch liegt der erwähnte Granit in großer Tiefe ab 1.500 Metern unter der Erdoberfläche und sei auch nicht großflächig verbreitet. Wie die Umweltpolitikerin weiter ausführte, hat das Bundesumweltministerium 2002 "Großräumige Vertikalbewegungen" und "Aktive Störungszonen" als Ausschlusskriterien definiert. Diese Kriterien müssen nach den Worten der Umweltpolitikerin beachtet werden.
Tasch weiter: "Leider liegen die vorgeschlagenen Untersuchungsgebiete direkt auf oder neben bekannten Störungszonen, die tief hinab reichen und deren Aktivitäten noch immer nicht abgeschlossen sind." Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an das mitteldeutsche Erdbeben vom 6. März 1872. Es ereignete sich entlang der Finne-Störungszone in Nordthüringen und hatte nach späteren Berechnungen eine Stärke von 6,1 auf der Richter-Skala. "Die Zeiträume, von denen wir hier reden, sind erdgeschichtlich weniger als ein Wimpernschlag. Hände weg vom Thüringer Becken", sagte die Landtagsabgeordnete.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher