CDU-Fraktion zur BLF-Umfrage des Thüringer Lehrverbands
Tischner: Leistungsniveau am Gymnasium nicht aufweichen
Erfurt - „Wir stehen zur Besonderen Leistungsfeststellung, auch mit Blick auf die vielen Schülergenerationen, die in den vergangenen Jahren die Prüfung absolvieren mussten. Sie gibt den Schülern Sicherheit auf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife.“ Mit diesen Worten hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, auf die heute veröffentlichte Mitgliederbefragung des Thüringer Lehrerverbandes (TLV) reagiert. Darin haben sich mehr als drei Viertel der befragten Lehrerinnen und Lehrer für die Beibehaltung der Besonderen Leistungsfeststellung (BLF) am Ende der 10. Klasse an Gymnasien ausgesprochen.
Die Debatte war im Zuge der Lauinger-Affäre aufgekommen. Der Thüringer Justizminister hatte die Mittel und die Autorität seines Amtes dafür eingesetzt, seinen Sohn im Zuge eines Auslandsaufenthaltes entgegen einer anderslautenden Verordnung von der BLF befreien zu lassen. Teile der Linkskoalition hatten sich daraufhin für eine Abschaffung der Prüfung ausgesprochen. Tischner bekräftigte hingegen die Position seiner Fraktion: „Eine Lex Lauinger darf es nicht geben. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Regelschule geschwächt und das hohe Leistungsniveau am Gymnasium aufgeweicht wird. Wenn Schüler die mittlere Reife künftig am Gymnasium quasi gratis bekommen, während sie an der Regelschule durch die Prüfung müssen, bewirkt das aber genau das Gegenteil“, so der CDU-Bildungspolitiker.
Die Besondere Leistungsfeststellung ist Bestandteil der Versetzungsbestimmungen nach Klasse 10. Mit der Zulassung zur Qualifikationsphase der Oberstufe wird den Schülern eine dem Realschulabschluss gleichwertige Schulbildung bescheinigt. Die hier gewählte Form zum Erwerb eines mittleren Schulabschlusses am Gymnasium entspricht dem Grundsatz „kein Abschluss ohne Prüfung“.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher