CDU kritisiert Anordnung zur Beschulung von Flüchtlingskindern

Zum Inhalt scrollen
14.01.2016
Erfahren Sie mehr über Christian Tischner

CDU kritisiert Anordnung zur Beschulung von Flüchtlingskindern

Tischner: „Landesregierung fährt System auf Verschleiß“

Erfurt – „Streichungen von Angeboten, die die Schulqualität und das Schulprofil prägen, können nicht hingenommen werden und sind sofort im Interesse aller Thüringer Schüler zurück zu nehmen.“ Mit diesen Worten hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, auf eine Anordnung des Bildungsministeriums reagiert, wonach das Schulamt den Bildungseinrichtungen künftig Lehrerwochenstunden für die Beschulung von Flüchtlingskindern zuweisen kann. „Es zeigt sich immer mehr, dass die neue rot-rot-grüne Landesregierung nicht weiß, was in unseren Schulen geleistet und über den eigentlichen Unterricht hinaus für die Bildung unserer Schüler getan wird“, so Tischners Kritik an der Maßnahme. 

„Mit der Anweisung, Lehrer von besonderen Aufgaben abzuziehen und für die Beschulung von Flüchtlingskindern einzusetzen, fährt die Landesregierung das System auf Verschleiß. Man darf Schulleitungen nicht vor die Frage stellen: Arbeitsgemeinschaft Schulchor oder Spracherwerb von Flüchtlingskindern. Beides muss gut Bildungspolitik ermöglichen“, so Tischner weiter. Durch den vielerorts herrschenden Personalmangel seien die Lehrer ohnehin bereits großen Belastungen ausgesetzt. Zudem rechnet Tischner damit, dass sich die Situation in den nächsten Monaten weiter zuspitzt, da die Flüchtlingskinder erst drei Monate nach Ankunft schulpflichtig sind und so erst nach und nach an den Schulen ankommen.


Die CDU-Fraktion fordert von der Landesregierung deshalb eine Abkehr vom relativ starren System der Lehrerzuweisung und die Einführung eines transparenten Verfahrens und feste Messzahlen für die notwendigen zusätzlichen Stundenzuweisungen ein, wie sie in anderen Bundesländern üblich sind. Gleichzeitig müsse das Land endlich effektiv den Lehrermangel bekämpfen. „Das Kultusministerium muss attraktivere Einstellungsbedingungen bieten, damit Thüringen im bundesweiten Wettbewerb bestehen kann“, so Tischners Forderung.



Felix Voigt

Stellv. Pressesprecher