Tischner: Bildungsministerium rechnet sich die Einstellungszahlen schön
Erfurt – Die CDU-Fraktion nutzte die heutige Regierungserklärung von Staatskanzleiminister Benjamin Hoff zur Schul- und Bildungspolitik in Thüringen für eine Generalabrechnung mit der rot-rot-grünen Bildungspolitik. „Lehrermangel, handwerkliches Unvermögen, bürokratische Nickeligkeiten, der unappetitliche Lauinger-Skandal und ideologischer Starrsinn, vor allem in der Inklusionspolitik, prägen das Bild rot-rot-grüner Schulpolitik“, so die Bilanz des bildungspolitischen Sprechers der Landtags-CDU, Christian Tischner. Daran hätten auch die fieberhaften Reparaturversuche der Staatskanzlei nichts geändert.
Bezogen auf die vielgepriesenen 900 geplanten Neueinstellungen im Jahr 2018 und 650 im Jahr 2019 zeigte der CDU-Bildungspolitiker auf, wie sich die Landesregierung diese Zahlen schönrechnet. Schaue man hinter die Kulissen, so Tischner, falle auf, dass sich 450 der 900 Lehrerinnen und Lehrer bereits im Schulsystem befänden und gar nicht neu eingestellt, sondern lediglich entfristet würden. Von den verbleibenden 450 Neueinstellungen im Jahr 2018 kämen außerdem 30 Stellen den Staatlichen Schulämtern zugute und weitere 170 Stellen gingen in den Hortbereich. „Demnach erhalten die Schulen tatsächlich nur 250 neue Lehrerinnen und Lehrer. Das reicht gerade, um die entstehenden Altersabgänge aufzufangen“, sagte Tischner.
Gleichzeitig wurde in der heutigen Debatte deutlich, dass die Verbeamtung der im System befindlichen Lehrerinnen und Lehrer nun nicht, wie versprochen, am 1. August 2017 erfolgen wird, sondern erst zum 1. Oktober 2017. „Auch hier erreicht die Landesregierung ihre hoch gesteckten Ziele nicht. Die Leidtragenden sind die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen“, so Tischner abschließend.
Kristina Scherer, M.A.
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit