Voigt: Duale Ausbildung muss wieder attraktiver werden
Erfurt – „Thüringen hat ein Lehrlingsproblem. Wenn wir das nicht anpacken und die duale Ausbildung im Freistaat stärken, wird sich auch der Fachkräftemangel weiter verschärfen.“ Mit diesen Worten haben die Sprecher für Wirtschafts- und Bildungspolitik der CDU-Landtagfraktion, Dr. Mario Voigt und Christian Tischner, einen gemeinsamen Antrag vorgestellt, der negativen Auswirkungen der zunehmenden Akademisierung von Berufen entgegenwirken soll. Die parlamentarische Initiative gewinne vor dem Hintergrund der heutigen Meldungen zur zunehmenden Abwanderung Thüringer Lehrlinge in andere Bundesländer zusätzlich an Dringlichkeit, so die beiden Fachsprecher. Der Antrag der CDU-Fraktion soll nach der Sommerpause eingereicht werden. Er sieht eine Imagekampagne vor, die insbesondere Eltern über die Vorteile der dualen Ausbildung informieren soll.
Zudem sollen die bestehenden Berufsorientierungsprogramme gebündelt und Schülerpraktika flächendeckend und verpflichtend an allen Schularten ausgebaut werden. „Notwendig ist auch eine bessere Vernetzung zwischen den Schulen und den regionalen Unternehmen. So kann ein entscheidender Beitrag zur Fachkräftesicherung erzielt werden“, erklärte Tischner. Gleichzeitig soll schon früh im Bildungsprozess das Unternehmertum sowie das Bild des Unternehmers den jungen Menschen näher gebracht werden. „In den Schulen muss endlich wieder das Bild des ehrbaren Kaufmanns vermittelt werden. Deshalb fordern wir, dass zum Beispiel in den Thüringer Lehrplänen Unternehmensplanspiele aufgenommen werden, um die Schüler für das Unternehmertum zu begeistern“, sagte Voigt.
Flankiert wird der Antrag zur Stärkung der dualen Ausbildung und des Unternehmertums durch die Forderungen der CDU-Fraktion, das Berufsschulnetz im Freistaat zu erhalten. „Thüringen braucht auch künftig Berufsschulen in der Fläche und nicht nur entlang der A4“, erklärte Voigt. Der CDU-Wirtschaftspolitiker erneuerte gleichzeitig die Forderung seiner Fraktion nach einem deutschlandweiten Azubi-Ticket, das auch Teil des gemeinsamen Regierungsprogramms von CDU und CSU ist. „Wir müssen den jungen Leuten helfen, damit die finanziellen Belastungen durch den Weg zur Berufsschule die duale Ausbildung nicht von vorneherein unattraktiv machen. Rot-Rot-Grün ist bisher daran trotz anderslautender Versprechen kläglich gescheitert“, erinnerte Voigt.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher