Gerhard Günther: Mit mehr Anreizen gegen den Ärztemangel
„Zu den bereits bestehenden Fördermöglichkeiten für junge Ärzte und Ini-tiativen der Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen müsste aus meiner Sicht ein Sonderkreditprogramm des Lan-des für junge Mediziner zur Übernahme einer Landarztpraxis aufgelegt werden. Damit könnte ein weiterer nicht unerheblicher Anreiz geschaffen werden. Die wirtschaftliche Last einer neuzugründenden Hausarztpraxis ist erheblich und schreckt viele junge Mediziner ab“, so Günther.
Der CDU-Wirtschaftspolitiker weiter: „Medizinstudenten und Jungmedizi-nern fehlt die Motivation zu einer Niederlassung in wenig besiedelten und unattraktiven Regionen. Sie scheuen das mit der Einrichtung einer Praxis verbundene Investitionsrisiko, befürchten eine schlechtere Bezahlung mit einem geringeren Anteil privat versicherter Patienten und sehen weniger Arbeitsplatzangebote und Karrierechancen für den Lebenspartner.“
Aus diesem Grund plädiert Gerhard Günther für eine intensive Struktur-, Wirtschafts-, Kultur- und Imageförderung der von einer Unterversorgung bedrohten gerade ländlichen Gebieten. Es gebe genug Instrumente, um das entsprechende Umfeld für junge Ärzte zu schaffen. Diese müssten al-lerdings gezielt - wie beim Stadtumbau und bei Dorferneuerungen, beim Straßenausbau oder auch bei der erleichterten Vereinbarung von Familie und Beruf für junge Medizinerinnen durch die Kita-Novelle - eingesetzt werden. „Nicht allein die finanziellen Anreize sind entscheidend. Auch Fak-toren der Lebensqualität und des regionalen Umfelds spielen eine große Rolle und sollten bei der Debatte um den Ärztemangel beachtet werden“, so Günther abschließend.
Heiko Senebald
Pressereferent