CDU-Fraktion fordert Landesregierung zum Handeln auf
Erfurt - Zur heutigen Pressekonferenz des Thüringer Lehrerverbandes zum Schuljahresbeginn erklärte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner: "Die Einschätzung des Thüringer Lehrerverbandes, dass die von der Landesregierung formulierte Unterrichtsgarantie zunächst ein hehres Ziel bleiben wird, teile ich vollständig. Notwendige Maßnahmen, dem Unterrichtsausfall in Thüringen zu begegnen fehlen bislang seitens der rot-rot-grünen Koalition." Der Thüringer Lehrerverband machte in seiner Pressekonferenz deutlich, dass er erwarte, dass sich die Situation im kommenden Schuljahr sogar noch verschlechtern werde, da die ausscheidenden Lehrer in den nächsten Jahren nicht vollständig ersetzt werden. So sei der Unterrichtsausfall im letzten Schuljahr von zu Beginn 3,5 % im Frühjahr 2017 bereits auf 5,5 % angestiegen, ebenso die Anzahl der langzeiterkrankten Lehrer von 568 im November 2016 auf 946 im Juni 2017.
"Die Verbeamtung von Thüringer Lehrerinnen und Lehrern allein kann die angespannte Personalsituation in Thüringen nicht lösen, es braucht eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsplatzhöchstzahlen und mehr Attraktivität für die Übernahme von Fachleitertätigkeiten", so Tischner. Zum neuen Schuljahr stellt Thüringen lediglich 170 Referendare neu ein. Dies hat damit zu tun, dass die für die Ausbildung notwenigen Fachleiter vielerorts fehlen. Die CDU-Fraktion hatte bereits im Januar 2017 vorgeschlagen, die Ausbildungskapazitäten an den Thüringer Universitäten und Studienseminaren entsprechend dem absehbaren fachspezifischen Lehrerbedarf in den Schulen schrittweise zu erhöhen, um dem sich abzeichnenden Lehrerbedarf an den Schulen zu begegnen. Außerdem sollte die Attraktivität der Übernahme von Fachleitertätigkeiten durch zusätzliche Beförderungsplanstellen oder der Möglichkeiten von Zulagen für Fachleiter aller Lehrämter erhöht werden. Denn für die Qualifizierung von Lehramtsanwärtern braucht es auch die entsprechenden Fachleiter.
Kristina Scherer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit