Einweihung einer Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof in Olawa geplant
Erfurt – Mit einem kleinen Festakt wird sich die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag an der Aktionswoche „Von Schabbat zu Schabbat“ beteiligen und eine Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof in Olawa (Ohlau) einweihen. Auf Einladung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Mike Mohring hat unter anderem der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Dr. Reinhard Schramm, sein Kommen zugesagt. Ziel der Aktionswoche ist es, auf jüdisches Leben und die jüdische Kultur aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Die CDU-Landtagsfraktion hat deshalb jetzt die Initiative ergriffen, das 2013 begonnene Projekt zur Restauration des jüdischen Friedhofs in Olawa neu zu beleben.
Ebenfalls An dem Festakt teilnehmen wird auch der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Thüringer Landtag, Egon Primas, der das Projekt von Seiten der Fraktion betreuen wird. Beteiligt sind auch die jüdische Gemeinde von Wroclaw (Breslau), die Gemeinde Olawa, der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen und der BdV Thüringen. „Jüdisches Leben gehört zu Deutschland. Dass der BdV Thüringen gerade diesen Aspekt in der Versöhnungsarbeit im heute polnischen Niederschlesien herausstellt, erfüllt uns mit Dankbarkeit. Den 2013 eingeschlagenen Weg wollen wir jetzt fortsetzen“, machte Mohring deutlich. Der Festakt soll am kommenden Sonntagmittag stattfinden, wenn die CDU-Abgeordneten auf der Reise zu ihrer Fraktionsklausur in Thüringens Partnerregion Malopolska (Kleinpolen) in Olawa Station machen werden.
„Verstehen und Versöhnung können und müssen von unten wachsen. Mit den bisher investierten Mitteln haben die Partner einen Anfang gesetzt, an den nun angeknüpft werden sollte“, so Mohring über das Restaurationsprojekt, das ursprünglich auf den schlesischen Heimatfreund Heinz Scholz aus Blankenhain in Thüringen zurückgeht. Auf dem Friedhof liegen Vorfahren der Ehefrau des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann und weitere schlesische Persönlichkeiten begraben. Während der Zeit des Nationalsozialismus blieb der Friedhof unzerstört, verfiel jedoch nach 1945 zusehends.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher