Worm: Schnapsidee erweist Gleichstellungspolitik einen Bärendienst
Erfurt – Die Thüringer CDU-Landtagsfraktion fordert von der Landesregierung eine Stellungnahme zum Vorschlag einer geschlechtsneutralen Umformulierung der deutschen Nationalhymne. Sie wird das Thema dazu auf die Tagesordnung des Gleichstellungsausschusses des Thüringer Landtags setzen. Das sagte der gleichstellungspolitische Sprecher der Fraktion, Henry Worm, heute in Erfurt. „Mit solchen Schnapsideen erweisen ihre Urheber der Gleichstellungspolitik einen Bärendienst. Statt das kulturelle Gedächtnis des Landes zu beschädigen, sollte Gleichstellungspolitik sich mit realen Problemen befassen“, so Worm.
Der Abgeordnete bezieht sich auf einen Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten des Bundesfamilienministeriums, Kristin Rose-Möhring. In einem internen Schreiben an die Mitarbeiter des SPD-geführten Ministeriums hatte Rose-Möhring den Ersatz der Worte „Vaterland“ und „brüderlich“ gefordert. In den letzten Tagen hatten sich sowohl Kanzlerin Dr. Angela Merkel wie auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Worm ist generell davon überzeugt, „dass Werke der Kultur wie Kunst oder Dichtung für sich stehen und nicht nach Belieben verändert werden sollten. Das ist eine Frage des Respekts gegenüber der Überlieferung“, sagte der Politiker.
Anlässlich des heutigen Weltfrauentages gab Worm zu bedenken, dass es jenseits sprachlicher Spitzfindigkeiten weiterhin tatsächliche Diskriminierungen von Frauen in unserer Gesellschaft gebe, die es zu bekämpfen gelte. Konkret benannte er das nach wie vor bestehende Lohngefälle zwischen Frauen und Männern in weiten Teilen der Arbeitswelt.
Kristina Scherer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit