CDU-Fraktion fordert mehr Augenmaß bei Sanierungen von Altbauten

Zum Inhalt scrollen
05.04.2021

Malsch: "Historische Bausubstanz nicht einfach wegdämmmen"

Erfurt – Der wohnungsbaupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marcus Malsch, fordert mehr Rücksichten auf historische gewachsene Baukultur in der Frage der energetischen Sanierung von Altbauten. „Es ist ein Trend erkennbar, die Energieeffizienz zum obersten Standard bei der Renovierung von Altbauten zu machen“, so Malsch. Dabei werde jedoch oft übersehen, dass die zum Teil Jahrhunderte alten, dorfbildprägenden Häuser mit vertretbarem finanziellen Aufwand kaum auf moderne Wärmedämmwerte zu bringen seien. „Ich sehe etwa mit Sorge, dass die EU-Kommission im vergangenen Oktober in ihrem Papier “Eine Renovierungswelle“ die Energieeffizienz zum alleinigen Leitprinzip ihrer Strategie erklärt.“ Malsch erinnert daran, dass viele Häuser in den ländlichen Ortskernen mit ihren oft lokal gewonnenen, natürlichen Baustoffen per se klimafreundlich seien und sich auch schlecht nachrüsten lassen, ohne ihren Charakter zu verlieren. „Schon die beschlossenen Öl- und Gaspreiserhöhungen werden viele Eigentümer von denkmalgeschützten oder historischen Gebäuden hart und unausweichlich treffen. Uralte Fachwerkhäuser lassen sich nun einmal nicht mit Wärmepumpentechnik beheizen“, so Malsch. Anstelle von Auflagen benötigen Eigentümer solcher Immobilien mehr Beratung, gegebenenfalls spezielle Förderprogramme oder erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten, damit anstehende Sanierungen nicht zu Lasten der Ortsbilder gerade in den kleinen Dörfern gehen. " Unsere Wohnungsbaupolitik darf nicht dazu führen, historische Bausubstanz einfach wegzudämmen", so Malsch.

Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher