Andreas Bühl: Erinnerung ernst nehmen – Verantwortung in der Gegenwart wahrnehmen

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10.04.2025
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Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald hat der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Andreas Bühl, an die bleibende Bedeutung historischer Verantwortung erinnert. Die Befreiung des Lagers am 11. April 1945 durch amerikanische Truppen stehe nicht nur für das Ende eines Verbrechenssystems, sondern auch für den Beginn eines langen Wegs zurück zur Menschenwürde.

Bühl erklärte, das Gedenken an Buchenwald sei kein Akt der Rückschau, sondern eine Frage des Selbstverständnisses: „Wer erinnert, übernimmt Verantwortung – nicht nur für die Vergangenheit, sondern für das, was wir heute dulden, übersehen oder zulassen.“

Gerade in Zeiten, in denen antisemitische Anfeindungen wieder zunehmen, bleibe es eine gemeinsame Aufgabe, Haltung zu zeigen – gegen Hass, gegen Relativierungen, gegen das schleichende Vergessen. Er betonte, dass Antisemitismus heute in verschiedenen Gewändern auftrete: in rechtsextremen Parolen ebenso wie in linksideologischer Geschichtsverzerrung oder in islamistisch aufgeladenen Feindbildern.

Besonders würdigte Bühl die Verleihung des Thüringer Verdienstordens an den Holocaust-Überlebenden Naftali Fürst am 5. April in Erfurt. Die Auszeichnung sei, so Bühl, „mehr als eine Geste des Respekts. Sie ist Ausdruck eines Bewusstseins: dass unsere Demokratie auf dem Vertrauen jener beruht, die uns nach dem Zusammenbruch von jeder Menschlichkeit die Chance auf einen Neuanfang gegeben haben.“ Dass jemand, dem in Deutschland alles genommen wurde, bereit war, diesem Land wieder zu begegnen, sei alles andere als selbstverständlich.

„Der Schwur von Buchenwald – die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln – ist keine historische Formel. Er bleibt aktuell, weil auch heute wieder Menschen ausgegrenzt, angegriffen und bedroht werden“, sagte Bühl. Es sei Aufgabe von Parlamenten, Schulen, Medien – und letztlich von jeder und jedem Einzelnen –, diesem Hass entschieden entgegenzutreten. „Demokratie beweist sich nicht nur in Gesetzen, sondern im Alltag – auf der Straße, im Netz, am Arbeitsplatz, in der Schule. Sie lebt davon, dass wir nicht wegsehen.“

Die CDU-Fraktion bekräftigte ihr Bekenntnis zu einer politischen Kultur, die aus der Geschichte nicht nur lernt, sondern handelt: mit klarer Haltung, mit offenen Augen – und mit Respekt gegenüber den Opfern.

Pressestelle