Lehrermangel an den Schulen

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Ein Viertel geht in den Ruhestand

Lehrermangel an den Schulen

Verwaiste Lehrerzimmer, Sozialkundelehrer, die Physik unterrichten müssen und berufsbildende Schulen, die ihr Angebot nicht aufrecht halten können: So wird die Zukunft an Thüringens Bildungseinrichtungen aussehen, wenn die Landesregierung nicht sehr schnell umsteuert. Denn die Thüringer Schulen stehen vor dem größten Generationswechsel der letzten Jahrzehnte: Rund ein Viertel der Thüringer Lehrerschaft geht in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten 500 Neueinstellungen pro Jahr reichen bei weitem nicht aus, um die Altersabgänge zu decken – zumal rund ein Drittel der Einstellungen fachfremd erfolgen. Doch statt gegenzusteuern, zieht es Rot-Rot-Grün selbst nach bald zweieinhalb Jahren in Regierungsverantwortung vor, nur mit dem Finger auf die Vorgängerregierung zu zeigen.


Dabei liegt längst ein guter Vorschlagauf dem Tisch: Die CDU-Fraktion
hat auf ihrer Winterklausur in Volkenrodaein Maßnahmenpaket beschlossen,
um den Lehrernachwuchs in Thüringen zu sichern. Die Rückkehr zu
Lehrerverbeamtung und die Aufstockung der Stellen für Lehramtsanwärter
können dabei nur zwei Bausteine von vielen sein. Genauso wichtig ist es,
eine Lösung für die sogenannten Mangelfächer zu finden. Denn in den
Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik
konkurriert Thüringen nicht nur mit den 15 anderen Bundesländern,
sondern vor allem auch mit der Wirtschaft. Die CDU-Fraktionschlägt
deshalb vor: Lehramtsstudenten,die sich für Mangelfächeroder für den
Dienst an Regel- undBerufsschulen entscheiden, bekommeneine
Einstellungsgarantie, wenn sie das 2. Staatsexamen erfolgreich ablegen.
Dazu sollen ein Bonusfaktor für naturwissenschaftliche
Referendariatsplätze, erleichterte Bewerbungsverfahren und ein
einfacherer Zugang für Seiteneinsteiger helfen, den Lehrermangel in
Thüringen zu bekämpfen.