Schulen: Unterrichtsgarantie nichts wert

Zum Inhalt scrollen

Zweieinhalb Jahre hat die Landesregierung mittlerweile ungenutzt verstreichen lassen – und noch immer keinen Plan. „Das Versagen der Landesregierung in der Bildungspolitik steht dem Chaos bei der Gebietsreform in nichts nach. Der Unterrichtsausfall ist ein Skandal und die von Staatskanzleiminister Benjamin Immanuel Hoff abgegebene ‚Unterrichtsgarantie‘ nichts wert“, fasst Christian Tischner zusammen. Wenig spricht nach Meinung des Bildungsexperten der CDU-Fraktion dafür, dass der neue Bildungsminister Helmut Holter an dieser grundlegenden Einschätzung etwas wird ändern können: „Noch ehe er vereidigt war, hat Herr Holter die vor wenigen Monaten von Staatskanzleichef Hoff ausgesprochene Unterrichtsgarantie schon wieder in Frage gestellt. Seither rätseln Schüler, Eltern, Lehrer, Medien und Schulen gleichermaßen darüber, was sie eigentlich bedeutet.“ Bedeuten kann sie aus Tischners Sicht eigentlich nur, dass alle Schüler in allen Schulen den im Lehrplan vorgesehenen Unterricht von dafür qualifizierten Lehrern erhalten. Doch davon ist Rot-Rot-Grün jetzt, wenige Wochen nach Schuljahresbeginn, meilenweit entfernt. Laut Holter sollen die Vorschläge der Kommission „Zukunft Schule“ erst im nächsten Jahr tatsächlich umgesetzt werden. Ebenfalls nicht zum Schuljahr 2017/2018 in Kraft treten werden die wichtigen Regelungen für Seiteneinsteiger. „Angesichts des Bewerbermangels in einigen Fachrichtungen wäre dies mehr als geboten. Allein mit Stellenwandlungen kann man das Fachkräfteproblem im Bildungsbereich nicht lösen“, ist Tischner überzeugt und fügt hinzu: „Wir werden auch diesen Minister daran messen, ob und wann die richtigen Lehrer vor den Klassen stehen. Wir haben im Januar Vorschläge zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs in Thüringen vorgelegt. Rot-Rot-Grün muss sie nur aufgreifen.“