Immer wieder einmal werden Abgeordnete unserer CDU-Fraktion gefragt, ob sie sich an sogenannten Bündnissen „gegen rechts“ beteiligen wollen. Meist tragen sie freundliche Namen und beanspruchen für Weltoffenheit, Toleranz, Zivilcourage und Menschenrechte einzutreten. Wer kann dagegen schon etwas sagen? Die CDU gewiss nicht. Dennoch sind wir zurückhaltend. Aus zwei Gründen: Zum einen haben linke und rechte politische Standpunkte genauso ihren Platz in der Demokratie wie die Mitte, solange sie nicht extremistisch, also verfassungsfeindlich sind. Zum anderen halten wir Distanz zu den oft beteiligten „Antifa“-Gruppen. Sie sind nach Ansicht des Bundesamtes für Verfassungsschutz ein Tummelplatz für Linksradikale und Linksextremisten, die mit der Demokratie des Grundgesetzes nichts anfangen können, ihr gar „faschistische“ Züge attestieren. Das lässt den „Antifaschismus“ dieser Gruppen in einem trüben Licht erscheinen. Die Übergänge zu gewaltbereiten Formen sind fließend. Autonome liefern der Polizei regelrechte Schlachten und verwüsten ganze Stadtteile. Wie zuletzt bei den G20-Protesten in Hamburg. Man kann Rechtsextremisten nicht Arm in Arm mit Linksextremisten bekämpfen.

Dieser Hintergrund macht das in Rudolstadt aufgespürte mobile Bombenlabor so brisant. Einer der Tatverdächtigen gehört zur Antifa-Szene und war bis Mitte März Pressesprecher des lokalen Anti-Rechts-Bündnisses. Für das nahm er 2016 gar einen Demokratiepreis der rot-rot-grünen Ramelow-Regierung entgegen. Die brauchte vier Tage, bis sie sich öffentlich mit der Überlegung anfreundete, dass möglicherweise linke Bombenbastler am Werk waren. Mich bestärkt das in der Überzeugung, auch in Zukunft zurückhaltend bei Bündnissen zu sein, bei denen die Antifa mit im Spiel ist.