Der Lehrermangel gefährdet den Schulerfolg

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Jede Woche und in jeder Klasse fallen zwei Unterrichtsstunden aus

Der Unterrichtsausfall an Thüringens Schulen hat sich zugespitzt. Jeder Schüler erhielt pro Woche durchschnittlich zwei Stunden weniger Unterricht als ihm laut Lehrplan zustehen. Und so werde es wohl auch weitergehen, zeigt sich der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner, überzeugt. „Die Kultusverwaltung hat auch in diesem Jahr wieder viel zu spät mit den Einstellungen angefangen. Viele Bewerber wissen immer noch nicht, ob sie in Thüringen ihre Lehrerstelle bekommen und nehmen daher Angebote in anderen Bundesländern an.“ So blieben gerade in den Mangelfächern Stellen monatelang unbesetzt – während an den Schulen weiter der Unterricht ausfällt. In über 600 Klassen konnte in wenigstens einem Fach nicht einmal eine Zeugnisnote vergeben werden. „Einstellungen müssen früher beginnen und schneller bearbeitet werden“, fordert Tischner. Auch müsse das Land mehr Lehrer an den Universitäten ausbilden. Stattdessen verfolgte das Kultusministerium Pläne für eine Schulreform, die vorsah, den Lehrermangel durch massive Schulschließungen – vor allem auf dem Land - zu bekämpfen. Massive Proteste von CDU-Landtagsfraktion, Eltern- und Lehrerverbänden stoppten den Plan. „Dieses Schulschließungsprogramm verhindert zu haben, ist zusammen mit dem Erhalt der Klassenfahrten zu Beginn der Legislaturperiode der größte Erfolg der CDU-Landtagsfraktion in der Bildungspolitik während der vergangenen fünf Jahre“, bilanziert Tischner. Von Anfang an hatte die Union bezweifelt, dass Schulschließungen den Lehrermangel werde eindämmen können. Auch die Inklusionsstrategie des Landes wirkt wenig ausgereift. Zwar will Rot-Rot-Grün die Integration für Schüler mit Handicaps in den Unterricht an Grund-, Regelschulen und Gymnasien vorantreiben. Förderschulen sollen dafür aber weitgehend aufgegeben werden. Doch das erfordert einen hohen Aufwand zur individuellen Förderung der behinderten Schüler. Der Lehrermangel stehe dem entgegen, kritisiert Tischner. „Das Schulgesetz treibt die Inklusion auf Kosten von Förderschulen und Regelschulen voran. Das belastet enorm und schmälert die Chancen auf den Schulerfolg aller Schüler.“