Die individuelle Freiheit endet dort, wo andere gefährdet werden – diese Grundüberzeugung hat der CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Zippel in der aktuellen Debatte um die Einführung einer Impfpflicht deutlich gemacht. „Wer sich impfen lässt, schützt sich selbst und andere Menschen vor schweren Krankheiten. Doch gerade bei Masern liegt die Durchimpfungsquote in Thüringen deutlich unter dem Bundesschnitt“, warnte Zippel. Die CDU-Fraktion hat deshalb die Landesregierung dazu aufgefordert, die Einführung einer Impfpflicht gegen Masern zu unterstützen. Gleichzeitig soll Kindern und Erwachsenen ohne Impfung der Zugang zu Impfungen erleichtert werden. „Die zögerliche bis abwehrende Haltung der Grünen und der Thüringer Gesundheitsministerin ist aus unserer Sicht unverantwortlich“, so Zippel. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine bundesrechtliche, gesetzliche Lösung für eine Impfpflicht vorgelegt. Bis dahin, so macht es die CDU-Bildungspolitikerin Marion Rosin deutlich, will die Thüringer Unionsfraktion die MasernImpfung als Grundvoraussetzung für den Besuch von Kindergärten im Freistaat festschreiben. „Es geht uns darum, Kinder vor einer lebensgefährlichen Krankheit zu schützen. Dazu ist eine MasernImpfpflicht für Kinder in Kindergärten und deren Kontrolle ein entscheidender Schritt“, sagte Rosin. „Ist diese Pflichtimpfung nicht vorhanden, muss die Betreuung in einem Thüringer Kindergarten verwehrt werden“, erklärte die Bildungspolitikerin. Ihr Fraktionskollege Zippel verweist auf aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts, nach denen Thüringen auch bei den Schulanfängern mit 93,1 Prozent die gewünschte Impfquote von 95 Prozent nicht erreicht. Darüber hinaus fordert Zippel die Landesregierung auf, zu prüfen, inwiefern Pflichtimpfungen auch gegen weitere gefährliche Infektionskrankheiten sinnvoll sind. „Dass manche Eltern Schutzimpfungen gegen Masern, Mumps und Röteln ablehnen, hängt mit jahrzehntealten Falschinformationen zusammen, die längst widerlegt sind“, so der CDU-Gesundheitsexperte.
