Kommunalkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung in Erfurt

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29.10.2016

Kommunalkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung in Erfurt

Mohring: „Kern der Gebietsreform-Debatte ist das Bedürfnis nach Heimat“

Erfurt – „Die Frage nach dem Bedürfnis nach Heimat macht den eigentlichen Kern der Gebietsreform-Debatte aus. Gute Nachbarschaft, Engagement im Ehrenamt und funktionierende Strukturen vor Ort sind entscheidend für das Heimatgefühl unserer Bürger. Doch genau dieses Heimatgefühl droht durch die Gebietsreform verloren zu gehen.“ Das hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring bei seinem Impulsvortrag auf dem Kommunalkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung am Freitagnachmittag im Erfurter Kaisersaal gesagt. Der Kongress unter der Schirmherrschaft von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt stand unter dem Motto „Heimat bilden. Was uns prägt – was uns eint“. Teilnehmer aus dem In- und Ausland diskutierten über das Heimatverständnis der Menschen und ihre Erwartungen an die jeweilige Heimat und die lokalen Verantwortungsträger. 

In seiner Rede verwies Mohring auf die besondere Bedeutung des Heimatbegriffs für Thüringen mit seiner ebenso langen wie territorial kleinteiligen Historie. Genau diese Kleinteiligkeit sei Grundvoraussetzung für die ehrenamtlichen Strukturen, die gerade im ländlichen Raum das Funktionieren des Gemeinwesens überhaupt erst gewährleisteten: „Das Ehrenamt lebt vor allem von Wertschätzung. Wertschätzung, die in einem vertrauten Umfeld stattfindet. Dieser Resonanzraum ist enorm wichtig für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Wir wissen, dass dieser Raum besser gepflegt werden kann, wenn die Menschen in überschaubaren und vertrauten Verhältnissen leben“, erklärte Mohring. Deshalb sei der Einsatz für solche Strukturen und Verhältnisse auch „keine abstrakte Verwaltungsfrage, die sich mit kalter Rechenhaftigkeit bearbeiten lässt“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.


„Die Linkskoalition zerstört jedoch am Reißbrett in Erfurt funktionierende und leistungsfähige Kommunalstrukturen, ohne auf die regionalen Gegebenheiten vor Ort zu achten, und nimmt den Menschen dadurch ein Stück ihrer Identität und Heimat“, so Mohring weiter. Um einen lebensfähigen ländlichen Raum zu bewahren, dürfe die Politik nicht den Fehler begehen, die öffentliche Infrastruktur komplett in die städtischen Ballungszentren zu verlagern. „Wir dürfen es nicht soweit kommen lassen, dass eine freiwillige Feuerwehr die einzige Institution im ländlichen Raum ist, die an eine staatliche Einrichtung erinnert. Lassen wir es soweit kommen, wird den Menschen der Eindruck vermittelt, dass sich der Staat aus ihrem Lebensraum zurückzieht und sie im Stich gelassen werden“, erklärte der CDU-Politiker. Was das für Folgen haben könne und wer letztlich davon profitiere hätten nicht zuletzt die diesjährigen Landtagswahlen gezeigt.



Felix Voigt

Stellv. Pressesprecher