CDU-Fraktion kritisiert Thüringen-Plan Zukunft Schule

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29.05.2018

Tischner: Statt konkreter Lösungen nur 80 Seiten heiße Luft

Erfurt – „Statt konkreter Lösungen nur 80 Seiten heiße Luft – der 2017 groß angekündigten Unterrichtsgarantie ist die Linkskoalition keinen Schritt näher gekommen. Im Gegenteil: Die aktuellen Bewerberzahlen zur Einstellung in den Schuldienst zeigen, dass das Problem zum neuen Schuljahr größer wird als je zuvor.“ Mit diesen Worten hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, den heute von Bildungsminister Helmut Holter vorgestellten „Thüringen Plan Zukunft Schule“ kritisiert. Zweieinhalb Jahre habe man auf das Papier warten müssen, um jetzt nichts als vage Ankündigungen serviert zu bekommen, so der CDU-Politiker. „Der Thüringen-Plan ist eine große Enttäuschung für Lehrer, Schüler und Eltern im Freistaat. Es bleibt der Eindruck, dass der groß angekündigte Beteiligungsprozess am Ende einzig der Legitimierung zentraler Schulgrößen dient. Die Aufbruchstimmung, die Minister Holter anfangs zu inszenieren versuchte, ist spätestens mit dem heutigen Tag verflogen“, erklärte Tischner.

Insbesondere die offenbar in letzter Sekunde gestrichenen konkreten Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungskapazitäten, der Zulagen für Mangelfächer und ländliche Regionen, der Vergütung von Mehrarbeit und des Aufbaus einer mobilen Vertretungsreserve machten den Thüringen-Plan zu einer Luftnummer, so der Unionspolitiker. Zwar seien ein paar der von der CDU-Fraktion bereits im Januar 2017 in ihrem Maßnahmenpaket aufgemachten Forderungen aufgenommen worden. „Wir vermissen jedoch all die Maßnahmen, die den Lehrerberuf wirklich spürbar attraktiver machen würden“, kritisierte Tischner die vorgenommenen Streichungen. „Dieses Papier ist eine Ohrfeige für alle, die sich in diesen langen Prozess eingebracht haben.“ 

Wenn der Bildungsminister ernsthaft glaube, die massiven Probleme bei der Nachbesetzung offener Stellen mit ein paar Jobbörsen bekämpfen zu können, befinde er sich auf dem Holzweg, so Tischner. Die allermeisten angehenden Lehrer seien längst in anderen Bundesländern untergekommen. In diesem Zusammenhang verwies Tischner auf Sachsen, wo in den nächsten fünf Jahren 1,7 Milliarden Euro in die Hand genommen werden sollen, um die Attraktivität von Mangelfächern zu erhöhen und den Generationswechsel zu gestalten. „Dagegen wird in Thüringen sogar die lang eingeforderte Erhöhung der Ausbildungskapazitäten von 500 auf 600 Referendare in Arbeitsgruppen zerredet und unter Finanzierungsvorbehalt gestellt. Man gewinnt den Eindruck, dass die Landesregierung angesichts der bildungspolitischen Herausforderungen nicht an einem Strang zieht“, so der CDU-Bildungspolitiker abschließend. 

Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher