Tischner: Attraktive Zulagen und mehr Entscheidungsfreiheiten für Schulleiter
Erfurt – „Wenn wir die vielen offenen Lehrerstellen besetzen wollen, dann müssen wir den Lehrerberuf attraktiver gestalten und hohes Engagement mehr wertschätzen. Deshalb freuen wir uns darauf, unsere Vorschläge zur Lehrergewinnung und Stärkung der schulischen Eigenverantwortung endlich mit Fachleuten und Praktikern aus dem Bildungsbereich im Bildungsausschuss des Landtages diskutieren zu können.“ Das hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner, vor der mündlichen Anhörung zu einem entsprechenden CDU-Antrag (Drucksache 7/700) am Freitag im Bildungsausschuss gesagt.
Zu den 26 vorgeschlagenen Maßnahmen gehören etwa Zulagen für Lehrer, die bereit sind, in ländlichen Regionen zu unterrichten, die Mangelfächer abdecken oder zusätzliche Aufgaben an den Schulen oder in der Lehrerbildung übernehmen. „Das dient nicht nur der Bekämpfung des Unterrichtsausfalls, sondern trägt auch zur Motivation engagierter Lehrerinnen und Lehrer bei. Leistungsstarke Lehrer durch Abminderungsstunden quasi dem Unterricht zu entziehen, ist in Zeiten von Lehrermangel der falsche Weg“, erklärte Tischner.
Knackpunkt bei der Besetzung freiwerdender Lehrerstellen sind insbesondere die nach wie vor zu lange dauernden Einstellungsverfahren und die Tatsache, dass sich junge Lehrer nicht direkt an ihrer Wunschschule bewerben können. Die CDU schlägt daher vor, Schulen mit einem Vorlauf von mehreren Jahren verbindlich mitzuteilen, welche Stellen sie zur Neu- beziehungsweise Wiederbesetzung zur Verfügung haben und Schulleitern die Möglichkeit zu geben, Lehramtsanwärter frühzeitig an ihre Schule zu binden und Stellen schulscharf auszuschreiben. „Nur so haben wir im Wettbewerb um die besten Lehrer wieder die Nase vorn“, ist Tischner überzeugt.
Felix Voigt
Pressesprecher