Veränderungen in den politischen Großwetterlagen führen zuweilen zu merkwürdigen Erscheinungen. Zu den erstaunlichsten gehört die plötzliche linke Liebe zur „Heimat“. Für unsere CDU-Landtagsfraktion ist das kein Neuland. Seit Jahren laden wir im ganzen Freistaat zu Veranstaltungen ein, die eigentlich alles sagen, was gesagt werden muss: „Vor Ort zu Hause. Heimat Thüringen“. Heimat ist ein Raum des Vertrauten, in dem man sich nicht erklären muss.

Die politische Konkurrenz von links sucht verzweifelt Anschluss. Das fällt ihr nicht leicht. Denn der Begriffskosmos rund um die Heimat ist ihr vor allem eines: fremd. Das Lebenselixier dieser politischen Richtung ist Veränderung. Wir erleben es in Thüringen ja zu genüge. Es gibt fast nichts, was vor dem politischen Fummeltrieb der Genossen sicher wäre. Die Gebietsreform ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Versuch, Heimat da doch irgendwie unterzubringen, führte Staatskanzleichef Hoff gar zu der kühnen These, der Wunsch nach Beheimatung sei ein Auftrag, die Lebenswelten zu verändern.

Festzuhalten bleibt dagegen, dass Heimat zunächst mit Bewahren zu tun hat und dann mit Gestalten. Denn natürlich steht die Welt nicht still. Dazu gehört, etwas für den ländlichen Raum zu tun. Drei Viertel der Thüringer meinen, dass er vernachlässigt wird. Deshalb müssen Heimat und Perspektiven für den ländlichen Raum in den Koalitionsverhandlungen im Bund berücksichtigt werden. Und im Freistaat muss Rot-Rot-Grün endlich aufhören, kleinere Städte und Dörfer finanziell auszubluten und in Großstrukturen zu zwingen. Deshalb klipp und klar: Ein klares Nein zu einer Zwangsgebietsreform wider unsere Heimat!