Wir müssen den Menschen etwas zutrauen
Deutschland ist erschöpft . So viele Bürger sind an der Grenze des psychisch, emotional und finanziell Leistbaren angelangt. Sie ziehen vorbildlich mit. Doch gleichzeitig verirren sie sich im rot-rot-grünen Verordnungsdschungel.
Im Supermarkt gilt: Ein Kunde je 20 Quadratmeter, in der Schule gilt: 30 Kinder auf 70 Quadratmetern, im Bus sind es 50 Personen auf 27 Quadratmetern und an der Haltestelle 1,50 Meter Abstand. T-Shirts und Strümpfe im Supermarkt darf man kaufen. Aber: Klamottenläden nebenan bleiben zu. Mit Arbeitskollegen dürfen wir den Tag über zusammen sein. Aber nach der Arbeit sich mal treff en – das ist verboten. Seit Wochen ist Thüringen trauriger Spitzenreiter bei den Infektionszahlen und nun auch bei den Sterbezahlen. Diese führen den Freistaat jetzt nahtlos in den nächsten Lockdown.
Doch es sind nicht die Thüringer und es sind auch nicht die Virusmutationen, die dafür verantwortlich sind. Es ist das Krisenmanagement der Ramelow-Regierung: Zickzackkurs, Schulchaos und Candy Crush.
Was Thüringen braucht, ist eine klare Strategie und entschlossenes Handeln. Denn wenn man Klassenletzter ist, muss man sich mehr anstrengen als die anderen. Dazu gehört auch, den Bürgern etwas zuzutrauen.
Die Grundfrage darf nicht lauten: auf oder zu? Sondern: Wie sichern wir ab, dass Schulen besucht und Geschäfte geöffnet werden, dass Bürger zur Normalität finden?Die Frage darf nicht allein sein, ab welchem Inzidenzwert ein ganzer Landkreis in den Lockdown geht, nur weil in einem Ort ein lokaler Ausbruch ist. Es gibt hervorragende Hygienekonzepte mit Maskenpfl icht, Lüft ungskonzepten, Schnelltests und Impfungen. Impfungen sind der Königsweg. Wir sollten unseren Konzepten trauen. Ein Restrisiko wird bleiben. Doch wir müssen auch die anderen Folgen des Lockdowns im Blick behalten, wie etwa psychische Erkrankungen, langfristiges Bildungsversagen, wirtschaftliche Not, Insolvenzgefahren und Arbeitslosigkeit.
Die Pandemie darf nicht zur Depression eines ganzen Landes werden. Das Virus darf Deutschland nicht in die Insolvenz führen. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.