Verlieren unsere Schüler gerade ein ganzes Bildungsjahr?
Thüringens Eltern verfolgen die Entwicklung an den Schulen mit Sorge. Nach einem Jahr im Lockdown fehlt dem Kultusministerium noch immer ein tragfähiges Gesamtkonzept, wie Unterricht in der Krise funktionieren kann. Schulen schließen von einem Tag auf den anderen, die Schulcloud, in der der Distanzunterricht stattfinden soll, ist wochenlang nur eingeschränkt nutzbar. Die Regelungen für die Notbetreuung berufstätiger Eltern sind unübersichtlich. Doch die größte Sorge vieler Eltern lautet: Haben meine Kinder nicht vielleicht ein ganzes Schuljahr verloren?
Seit Monaten fordert der stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, schlüssige Konzepte und tragfähige Lösungen für den Umgang mit Corona in den Schulen. „Betreuung und Bildung sind zurzeit nur möglich, weil sich ganze Familien mit aller Kraft für ihre Kinder und Enkelkinder einsetzen. Dies ist mit enormen Belastungen verbunden und zehrt an den Kräften“, weiß Tischner. Seine Fraktion hat bereits im Februar sehr konkrete Vorschläge für den Bildungsbereich gemacht. Wo immer möglich, müsse Unterricht in Präsenz stattfinden. Fachunterricht vom Fachlehrer habe dabei die höchste Priorität. Impfungen, Testungen, Wechselunterricht und Luftfilteranlagen können dieses ermöglichen. „Auch hierfür benötigt jede einzelne Schule mehr Handlungsspielraum für ihre Entscheidungen vor Ort“, ist Tischner überzeugt. Besonders die Frage nach möglichen Bildungslücken treibt Eltern in diesen Tagen um. „Der schwierigen Lernsituation des aktuellen Schuljahres muss durch transparente und jahrgangsübergreifende Lehrplananpassungen zügig Rechnung getragen werden. Hinsichtlich der Prüfungen in den kommenden Schuljahren müssen Prüfungsanforderungen, wie zusätzliche Wahlmöglichkeiten bei den Aufgaben oder längere Bearbeitungszeiten, frühzeitig bekannt gegeben werden“, so Tischner.
In einem “Zukunftsplan Schule” schlägt die CDU-Landtagsfraktion für den regulären Präsenzunterricht nach der Pandemie umfangreiche Maßnahmen vor. Schon heute ist absehbar: Ohne zusätzliche zeitliche und personelle Ressourcen wird es Schulen kaum möglich sein, die entstandenen Lernunterschiede aufzuholen. Die CDU-Landtagsfraktion wird sich mit allen Kräften im Sinne unserer Schüler, Lehrer und Eltern einsetzen.