CDU warnt vor Attacke auf Forstwirtschaft und Holz-Bioenergie-Branche

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28.12.2015
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CDU warnt vor Attacke auf Forstwirtschaft und Holz-Bioenergie-Branche

Malsch: FSC-Zertifizierung kostet Millionen und vernichtet Arbeitsplätze


Erfurt – Völlig verrannt hat sich die Regierungskoalition aus Sicht der CDU-Fraktion bei ihrem Vorhaben, den Thüringer Staatswald nach den Kriterien des „Forest Stewardship Council“ (FSC) zertifizieren zu wollen. „Rot-Rot-Grün will hier ein völlig überflüssiges ideologisches Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umsetzen, das dramatische Folgen für die Waldbewirtschaftung und nachgelagerte Bereiche haben wird“, kommentierte Marcus Malsch, Sprecher für Landwirtschaft und Forsten der CDU-Fraktion, am Montag jüngste Aussagen von Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne), die für den FSC-Standard geworben hatte. Nach Malschs Überzeugung vernichtet die Einführung von FSC mindestens 1000 Arbeitsplätze, führt zu Zusatzkosten in Millionenhöhe für den Haushalt und konterkariert die Ziele der Energiewende.

Mit dieser Einschätzung ist Malsch nicht alleine: Unternehmen der Holz-Bioenergie-Branche erklärten, dass bei einer Zertifizierung der Landeswälder und Holzerntemethoden nach dem FSC-Standard die bisher zur Energiegewinnung genutzten Holzressourcen weitgehend im Wald verbleiben müssten. Nach Ansicht von Kraftwerksbetreibern, aber auch Forstdienstleistern, Versorgungs-Logistikern und Transportunternehmen, hätte eine FSC-Zertifizierung den Totalausfall von Holzhackschnitzeln aus dem Staatswald zur Folge – mit allen sozialen Folgen für etwa 1000 Thüringer Arbeitsplätze, wie die Branche schätzt. Malsch befürchtet, dass regionale und nachhaltig gewonnene Energieträger durch Holzimporte ersetzt werden müssen. „Damit würden die selbst propagierten Ziele einer Energiewende auf der Basis regionaler Wertschöpfung konterkariert“, erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Wartburgkreis.
 
Ideologische Prestigeprojekte, wie die Zertifizierung nach den Kriterien des FSC, führten zudem zu erheblichen ökonomischen Auswirkungen auf die Landesforstanstalt, zu einer Einschränkung der Forstarbeit und zu erhöhtem personellen Aufwand. „Die Forstanstalt mag das auf Kosten ihres Betriebsergebnisses noch schultern können, die zahlreichen forstlichen Lohnunternehmer können das nicht. Ihre Betriebe auf die sinnlosen FSC-Regeln umzustellen, ist sündhaft teuer und wird die privaten Dienstleister für den Forst ruinieren“, warnte Malsch, der außerdem befürchtet, dass die forstliche Lohnarbeit künftig von Unternehmen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erledigt wird. „So macht Rot-Rot-Grün die Thüringer Forstbetriebe kaputt. Deshalb muss bereits die Konzepterarbeitung zur Einführung von FSC gestoppt werden“, zeigte sich Malsch überzeugt.
 
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher