König: „Richtige Berufswahl durch individuelle Orientierung“
Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert einen „Talente-Check“ für Jugendliche in Thüringen. „Jugendliche, die beruflich einen für sie falschen Weg einschlagen, sind oft frustriert. Viele von ihnen brechen später die Ausbildung ab. Um das zu verhindern, müssen sie zunächst ihre Potenziale und Stärken selbst erkennen. Doch dabei brauchen sie Unterstützung“, ist der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU im Thüringer Landtag, Thadäus König überzeugt. In der kommenden Plenarsitzung wird seine Fraktion einen entsprechenden Antrag zur Abstimmung stellen. In Kooperation mit Handwerks- und Handelskammern sowie Vertretungen sozialer Berufe sollen nach österreichischem Vorbild beim „Talente-Check“ zunächst u.a. Interessen, Persönlichkeit, praktische und sozialemotionale Begabungen, kaufmännisches sowie technisches Verständnis und motorische Fähigkeiten der Jugendlichen in speziell entwickelten Tests erhoben werden. Anschließend werden die Ergebnisse in einem Beratungsgespräch mit einem Bildungspsychologen und den Eltern ausgewertet. „Es ist von zentraler Bedeutung, die Eltern in die Analyse stärker mit einzubeziehen. Sie haben oft ganz bestimmte Vorstellungen von der beruflichen Zukunft ihres Kindes, die jedoch nicht immer dessen Talenten und Begabungen übereinstimmen. So kommen leider zu viele Fehlentscheidungen über die Berufswahl zustande, die oft zeit- und kostenintensive Ausbildungsabbrüche und vor allem viel Frust bei allen Beteiligten nach sich ziehen“, erläutert König.
Der „Talente-Check“ ist jedoch nur ein Baustein eines großen Maßnahmenpakets der CDU-Fraktion zur Stärkung der dualen Ausbildung durch eine moderne Berufsorientierung in Thüringen. „Um die Fachkräfte von morgen besser zu unterstützen, muss an vielen Stellschrauben gedreht werden“, ist König überzeugt. Die CDU-Fraktion drängt deshalb unter anderem auf wohnortnahe Berufsschulen, den Ausbau von Berufsmessen, die Erhöhung der Zahl der Pflichtpraktika in der 9. und 10. Klasse und die flächendeckende Möglichkeit des „Tags in der Praxis“, der in Nordthüringen bereits erfolgreich erprobt wurde. Die Landesregierung soll sich zudem im Bundesrat für eine Erhöhung der Berufsbildungsbeihilfe einsetzen. „Es darf nicht attraktiver sein, ungelernt bei Amazon oder Zalando zu arbeiten, als eine Ausbildung anzufangen. Denn dadurch fehlen immer mehr ausgebildete Fachkräfte, was schon jetzt einen entscheidenden Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung Thüringens darstellt“, macht König deutlich.
Felix Voigt
Pressesprecher