Urbach: „Innenministerium muss Gefährdung der Einsatzkräfte aufklären“
Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag macht die Pannenserie rund um den Brandalarm in einem ICE am Erfurter Hauptbahnhof zum Thema im Innenausschuss. „Es ist ein Unding, dass die Kameraden offenbar auf befahrenen Gleisen nach dem betroffenen Zug suchen mussten. Die Landesregierung muss hier ihrer Aufsichtspflicht nachkommen, um zu verhindern, dass sich solche Situationen wiederholen. Diese unnötige Gefährdung der Einsatzkräfte muss lückenlos aufgeklärt werden“, erklärte dazu der für die Belange der Feuerwehren zuständige CDU-Innenpolitiker Jonas Urbach. In der Ausschusssitzung am 26. Januar soll der Thüringer Innenminister deshalb über die bisherigen Erkenntnisse zu dem Vorfall Auskunft geben.
Unter anderem wollen die CDU-Innenpolitiker wissen, weshalb den Einsatzkräften ein falscher Einsatzort gemeldet wurde, warum die Durchfahrtstore am Bahnhof für die Einsatzkräfte verschlossen waren und aus welchen Gründen die Gleise neben dem betroffenen ICE während des Einsatzes nicht für den weiteren Bahnverkehr gesperrt wurden. „Hätte es sich wirklich um einen Brand gehandelt, wären durch das verspätete Eintreffen der Einsatzkräfte auch die Passagiere den Flammen viel länger ausgesetzt gewesen, als bei einem pannenfreien Ablauf der Rettungsaktion“, erklärte Urbach.
Laut Medienberichten ist der Feuerwehr am 14. Januar ein „vollbesetzter ICE in Flammen“ gemeldet worden. 110 Feuerwehrleute waren daraufhin ausgerückt – zunächst zum Güterbahnhof. Allerdings stand der Zug zwei Kilometer weiter am Wasserturm. Dort gab es laut Angaben der Feuerwehr die nächste Panne, weil die Notfalltore sich nicht öffnen ließen und auch Bahnbevollmächtigte keinen Schlüssel hatten. Die Feuerwehrleute seien deshalb mit Leitern über die Wand geklettert. Ein weiteres Problem sei dann gewesen, unter den zahlreichen dort abgestellten Zügen den betroffenen zu finden. Und schließlich seien nicht einmal die Gleise neben dem ICE abgesperrt worden, als die Feuerwehr nach einem Brandherd suchte.
Felix Voigt
Pressesprecher