Zeitung der CDU-Fraktion

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Alle 2 Monate in allen Thüringer Haushalten

DruckSache – Zeitung der CDU-Landtagsfraktion für Thüringen

Seit dem 1. März 2017 informiert Sie die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag mit einer eigenen Zeitung. Die „DruckSache“ wird an über 1,1 Mio. Thüringer Haushalte verteilt und soll Sie künftig noch besser über unsere Arbeit im Thüringer Landtag auf dem Laufenden halten. Hier finden Sie die aktuelle Ausgabe als PDF und digitale Daten mit zusätzlichen Informationen für ausgewählte Beiträge.

Druck Sache | Ausgabe 01-2107


Die nächste Ausgabe erscheint am 3. Mai 2017.




Lehrermangel an den Schulen

Verwaiste Lehrerzimmer, Sozialkundelehrer, die Physik unterrichten müssen und berufsbildende Schulen, die ihr Angebot nicht aufrecht halten können: So wird die Zukunft an Thüringens Bildungseinrichtungen aussehen, wenn die Landesregierung nicht sehr schnell umsteuert. Denn die Thüringer Schulen stehen vor dem größten Generationswechsel der letzten Jahrzehnte: Rund ein Viertel der Thüringer Lehrerschaft geht in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten 500 Neueinstellungen pro Jahr reichen bei weitem nicht aus, um die Altersabgänge zu decken – zumal rund ein Drittel der Einstellungen fachfremd erfolgen. Doch statt gegenzusteuern, zieht es Rot-Rot-Grün selbst nach bald zweieinhalb Jahren in Regierungsverantwortung vor, nur mit dem Finger auf die Vorgängerregierung zu zeigen.

Mohring trifft: Lehrerverbands-Chef Rolf Busch

Herr Busch, in den nächsten fünf Jahren gehen rund ein Viertel der Thüringer Lehrer in den Ruhestand. Wie dramatisch ist die Personalsituation an den Schulen wirklich?

Rolf Busch: 

Die Personalsituation ist miserabel. Problem Nummer 1 ist die Überalterung, dazu kommen die zu geringen Einstellungen. Der Unterrichtsausfall nimmt zu, das weiß jeder, auch wenn das Ministerium anderes behauptet. Insofern brauchen wir dringend mehr Einstellungen und attraktivere Einstellungsbedingungen. Es kann nicht sein, dass jeder, der die Uni verlässt, zwangläufig eine Warteschleife von einem halben Jahr dreht. Das ist ein organisatorisches Problem, das gelöst werden muss.

Mike Mohring: 

Manche ausgebildete Lehramtsanwärter müssen im Supermarkt Regale einräumen, weil es einfach keine Einstellungstermine gibt. Das demotiviert und treibt die Leute aus dem Land heraus. Eine Möglichkeit ist, Bewerbungen mit Zwischenzeugnissen zuzulassen. Damit die Zusage aus Thüringen nicht erst kurz vor Schuljahresbeginn kommt, während die Zusagen aus anderen Bundesländern schon im März auf dem Küchentisch liegen.

Leben unter dem Rotor

Es war im Sommer 2013, halb eins in der Nacht, als sich das Leben der Familie Scheufler von Grund auf änderte. „Wir dachten, der Krieg bricht aus. Es war, wie wenn ein Panzerzug anrollen würde, alles war taghell erleuchtet“, erinnert sich Uta Scheufler an den Moment, als sie und ihr Mann Christoph aufrecht im Bett saßen, während der erste Schwerlasttransport mit ohrenbetäubendem Lärm an ihrem Haus vorbeipolterte. Viele weitere schlaflose Nächte sollten folgen.
Seit dieser Zeit stehen vier 130 Meter hohe Windräder quasi in ihrem Vorgarten – ein Abstand von nicht einmal 500 Metern zur Wohnbebauung gilt anderswo, beispielsweise im nur wenige Fahrminuten südlich gelegenen Bayern, als nicht genehmigungsfähig. Doch selbst hier, im „Niemandsland“ des sächsisch-thüringischen Grenzgebiets, sollten solche geringen Abstände eigentlich nicht möglich sein – doch diese Regeln sind biegsam, eine entsprechende Anpassung an die bürgerfreundlicheren Vorschriften in Bayern wussten Windkraft-begeisterte Landesregierungen, wie auch die rot-rot-grüne in Thüringen, zu verhindern.