Politische Laufbahn
Dieter Althaus (CDU) war von 2003 bis 2009 Ministerpräsident Thüringens. Nach Josef Duchač und Bernhard Vogel war er der dritte Landesvater des Freistaats und setzte die erfolgreiche Arbeit seiner CDU-Vorgänger fort.
Nachdem Althaus schon 1985 in die CDU der DDR eingetreten war, vollzog sich sein Einstieg in die aktive Politik über sein Engagement bei den Montagsdemonstrationen von 1989/90, die zur friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands beitrugen. Nur wenig später – noch im Jahr 1990 – wurde der in Heiligenstadt geborene Politiker in den thüringischen Landtag gewählt.
1992 machte Bernhard Vogel, zu dem Althaus ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis pflegt, ihn zu seinem Kultusminister. Dies blieb er 7 Jahre lang, bis er 1999 den Posten des Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag übernahm. Seit 2000 stand Althaus auch an der Spitze der Landespartei.
Im Juni 2003, als Vogel aufgrund seines fortgeschrittenen Alters vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktrat, wählte der Landtag Althaus zu dessen Nachfolger. Dieser Übergang funktionierte gut und geräuschlos, da Vogel und Althaus schon in den vorherigen Jahren vertrauensvoll und erfolgreich zusammengearbeitet hatten.
Am 13. Juni 2004 fanden Landtagswahlen statt, bei denen Althaus mit seiner CDU die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament verteidigen konnte – die Union errang 43 % der Stimmen und sah sich in den folgenden Jahren einer erstarkten PDS und der SPD als Opposition gegenüber. Die spätere Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht wurde Fraktionsvorsitzende; sie übernahm dieses Amt von Frank-Michael Pietzsch, der diesen Posten zwischen Althaus´ Amtsantritt und der Landtagswahl 2004 innehatte.
Die Schwerpunkte setzte Althaus in seiner Regierungszeit in der Familien-, Bildungs- und Sozialpolitik. Er brachte die Forschung im Freistaat voran, das Profil der Hochschulen konnte geschärft werden. Auch in der Wirtschaftspolitik setzte Althaus Akzente und eine schrittweise Haushaltskonsolidierung wurde auf den Weg gebracht. Nicht zuletzt stärkte Althaus durch ein Sicherheitspaket die Thüringer Polizei, die Justiz und den Verfassungsschutz.
Einen tiefen Einschnitt in Althaus´ Leben stellte der Neujahrstag 2009 dar, als er in einen Skiunfall verwickelt war, an dessen Folgen eine Frau verstarb. Althaus verletzte sich schwer, konnte aber im April seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen.
Im August des Jahres 2009 fanden Landtagswahlen statt, bei denen die CDU mit einem Ergebnis von 31,2% die absolute Mehrheit verlor, aber stärkste Kraft im Land blieb.
Als solche bildete die CDU-Fraktion eine Koalition mit der SPD. Die bisherige Fraktionsvorsitzende, Christine Lieberknecht, wurde zur neuen Ministerpräsidentin gewählt. In Zuge dessen wurde Lieberknecht auch Vorsitzende der CDU Thüringen.