Landtag verabschiedet CDU-Antrag zu Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde

Zum Inhalt scrollen
02.09.2016

Landtag verabschiedet CDU-Antrag zu Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde

Wirkner: Erhalt der Außenstellen in Erfurt, Gera und Suhl ist wichtiges Signal für SED-Opfer

Erfurt - Die Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde in den früheren Bezirksstädten Erfurt, Gera und Suhl müssen erhalten bleiben. Für diesen Forderung der CDU-Fraktion hat sich der Thüringer Landtag in seiner heutigen Sitzung - nach kontroverser Debatte unter den Regierungsfraktionen - einstimmig ausgesprochen. Der Beauftragte der CDU-Fraktion für die Opfer der SED-Diktatur, Herbert Wirkner, sagte zu dem erfolgreichen Antrag: "Das Interesse an der Einsichtnahme in die Stasi-Unterlagen ist ungebrochen. Die Verankerung der Außenstelle in ihren regionalen Bezügen ist im Sinne der SED-Opfer und der Bildungsarbeit ein hohes Gut, das wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen dürfen." Die CDU-Fraktion erwarte jetzt, dass die Landesregierung diese Position mit Nachdruck vertrete.

Mit dem Antrag wird die Landesregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene, insbesondere über den Bundesrat, dafür einzusetzen, dass die drei in Thüringen vorhandenen Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde als Träger regionaler Aufarbeitung und politischer Bildung Bestand haben. Für Wirkner sprechen die mehr als 510 000 seit 1990 in Thüringen gestellten Anträge zur persönlichen Akteneinsicht eine deutliche Sprache. "Viele Menschen wollen wissen was war. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schicksal ist für viele Ausspionierte, Verfolgte und Drangsalierte nicht allein eine Frage der ganz privaten Aufarbeitung und Bewältigung. Sie ist genauso ein Weg, das unmenschliche Wesen des SED-Unrechtssystems zu begreifen", so der CDU-Landtagsabgeordnete. 
 
Wirkner erinnerte daran, dass 2015 in Erfurt 4954 Anträge gestellt worden sind, in Gera 2175 und in Suhl 2988. Für Wirkner sollte niemand daran vorbei sehen, dass sich mit den Anträgen schwere Schicksale älterer, oft auch betagter Bürger verbinden. "Sie müssen zunächst einmal die Kraft aufbringen, sich mit dem konfrontieren zu lassen, was sie in den Aktenstücken erwartet", fügte er hinzu. Eine Funktion besteht nach den Worten des Opfer-Beauftragten auch in der Bildungsarbeit. "Die örtliche Nähe zu Taten, Tätern und Opfern ist eine große Chance auch die Menschen zu erreichen, die von diesem Unrecht nicht betroffen waren oder durch ihr Alter nicht mehr betroffen sein können. Anschaulichkeit kann gerade jungen Menschen helfen, ein Thema zu verstehen, zu dem der zeitliche Abstand immer größer wird", so Wirkner abschließend.
 
Felix Voigt 
Stellv. Pressesprecher

Weitere Themen

CDU-Fraktion legt Sondervotum zur Enquete-Kommission vor

Wirkner: „Rot-Rot-Grün will einen anderen Staat. Wir wollen einen Besseren.“

Lesen

CDU-Fraktion fordert Akteneinsicht für DDR-Zwangsadoptierte und leibliche Eltern

CDU-Fraktion fordert Akteneinsicht für DDR-Zwangsadoptierte und leibliche Eltern Wirkner: „Folgen von DDR-Zwangsadoptionen endlich aufklären“

Lesen

Unterstützung für Opfer-Petition gefordert

Unterstützung für Opfer-Petition gefordert Wirkner: „Die Situation von Schülern als Verfolgte des SED-Unrechtsstaates muss diskutiert werden“

Lesen

CDU-Fraktion will Rückkehr zur Meisterpflicht

Wirkner: Abschaffung der Meisterpflicht hat Duale Ausbildung geschwächt

Lesen

Bürokratie-Check für Gesetze: Landesregierung geht auf CDU-Forderung ein

Wirkner: Keine neuen Gesetze ohne KMU-Test

Lesen

CDU-Fraktion zum 17. Juni als Gedenktag

Wirkner: „Wichtiges Zeichen für alle Opfer der SED-Diktatur“

Lesen

Zoff bei der Thüringer LINKEN um Gedenktag für den 17. Juni

Wirkner: Nagelprobe für Glaubwürdigkeit des Aufarbeitungsversprechens

Lesen

Herbert Wirkner zu Gast auf der Mitteldeutschen Handwerksmesse in Leipzig

Voigt: Wir brauchen Ausnahmen beim Mindestlohn für Flüchtlinge

Lesen

Flüchtlingen eine Ausbildungschance in Thüringen geben

Erfurt – Junge Asylbewerber, die ein Bleiberecht erhalten haben, müssen möglichst schnell in freie Ausbildungsplätze vermittelt werden. Das hat der mittelstandspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Herbert Wirkner, heute in Erfurt gesagt. Zum Beginn des Ausbildungsjahres sind noch immer 5000 Plätze für Azubis unbesetzt. „Angesichts der vielen freien Ausbildungsplätze brauchen wir eine vernünftige Lösung für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt“, sagte Wirkner. Ist ein Ausbildungsvertrag geschlossen, brauchen der frischgebackene Lehrling und der Ausbildungsbetrieb Sicherheit.

Lesen

SED-Opferbeauftragter der CDU-Fraktion zum Jahrestag des Mauerbaus am 13. August

Erfurt – „Kein Bauwerk drückte so wie die Mauer durch Berlin das Wesen des SED-Regimes aus.“ Das hat der Beauftragte der CDU-Landtagsfraktion für die Opfer der SED-Diktatur, Herbert Wirkner, anlässlich des Jahrestags des Mauerbaus gesagt, der sich morgen zum 54. Mal jährt. Die Erinnerung an die Mauer und die mörderischen, von der SED und sowjetischer Besatzungsmacht durch Deutschland gezogenen Grenzsperranlagen muss nach den Worten Wirkners wach gehalten werden. „Die Grenzgedenkstätten leisten dazu einen unverzichtbaren Beitrag und verdienen eine dauerhafte und verlässliche Förderung“, sagte der CDU-Abgeordnete.

Lesen