Wirkner: Abschaffung der Meisterpflicht hat Duale Ausbildung geschwächt
Erfurt – „Durch die Abschaffung der Meisterpflicht in 53 von 94 Handwerksberufen hat die Qualität in den betroffenen Gewerken nachgelassen und weniger Nachwuchs wurde ausgebildet. Dieser rot-grüne Fehler aus dem Jahr 2004 muss durch eine Novelle der Handwerksordnung behoben werden.“ Diese Forderung hat der CDU-Sprecher für Handwerk und Mittelstand, Herbert Wirkner, heute in Erfurt erhoben. Wirkner kündigte an, die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag werde die Landesregierung deshalb per Antrag auffordern, sich auf Bundesebene für die Novellierung der Handwerksordnung einzusetzen. Wirkner verwies auf eine Studie des volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk der Universität Göttingen über die Auswirkungen der Novellierung der Handwerksordnung von 2004, die zu einem ähnlichen Schluss kommt.
Mit ihrer parlamentarischen Initiative stützt die CDU-Fraktion eine ähnliche Forderung des Vorsitzenden der Mittelstandsvereinigung der Union (MIT), Carsten Linnemann. Auch der Thüringer CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring, selbst kooptiertes Mitglied im MIT-Bundesvorstand und zehn Jahre lang Geschäftsführer eines in der Handwerksrolle eingetragenen Handwerksbetriebs, erinnert sich gut an die Auswirkungen, die die damalige Veränderung auf dem Markt mit sich gebracht hat: „Die Novelle der Handwerksordnung von 2004 hat zu mehr Soloselbständigen ohne Angestellte in den zulassungsfreien Bereichen geführt. Gleichzeitig sind auch dadurch die Lehrlingszahlen zurückgegangen. Mit einer Aufwertung des Meisterbriefs wollen wir diesen Trend stoppen und duale Ausbildung stärken“, erklärte Mohring. Zudem brauchten Thüringen und Deutschland insgesamt wieder mehr Unternehmen, die sich langfristig am Markt behaupten und Fachkräfte ausbilden können. „Es hat sich gezeigt, dass meistergeführte Betriebe krisenfester sind und eine höhere Überlebensrate haben. Sie zu stärken, muss unser Ziel sein“, so der CDU-Fraktionschef.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher