Fraktionsvorsitzender erwartet mehr Engagement für die duale Ausbildung
Erfurt/Suhl – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert von der Landesregierung mehr Engagement für die duale Ausbildung. Das hat der Vorsitzende der Fraktion, Mike Mohring, anlässlich des Tags des Handwerks gesagt. Der Thüringer Handwerkstag e.V. hat diese zentrale Veranstaltung in diesem Jahr in Suhl ausgerichtet. „Wenn wir die duale Ausbildung im Freistaat nicht stärken, wird sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen“, führte der Unionspolitiker mit Blick auf die zu Monatsbeginn unbesetzten rund 1000 Lehrstellen im Handwerk des Freistaats aus. Die CDU-Fraktion hat ihre Forderung im Laufe der Wahlperiode mit mehreren parlamentarischen Initiativen untermauert. Zuletzt hat sie verpflichtende Schülerpraktika für alle Schularten und eine Imagekampagne gefordert, mit der Eltern von den Chancen der dualen Ausbildung überzeugt werden sollen. Schulen und Betriebe sollen vor Ort besser vernetzt werden.
„Wir wollen der Akademisierung immer weiterer Berufsfelder entgegenwirken“, so Mohring zur Zielrichtung. Der CDU-Fraktionschef bezeichnete es als widersinnig, dass das Interesse an der dualen Ausbildung in Deutschland schwinde, „während sie viele Staaten als wirksames Mittel für einen guten Berufsstart und gegen die Jugendarbeitslosigkeit entdecken“. Die Attraktivität der beruflichen Bildung soll durch ein ganzes Maßnahmenpaket gesteigert werden. Mohring erinnerte an die Forderung seiner Fraktion für ein Azubi-Ticket. „Berufsschüler müssen den öffentlichen Nahverkehr genauso nutzen können, wie Studenten mit dem Semesterticket“, so Mohring. Daran sei Rot-Rot-Grün in Thüringen bisher gescheitert. CDU und CSU hätten das Ticket für die Bundestagswahl nun in ihr Regierungsprogramm geschrieben, ergänzte er.
Die CDU-Fraktion will zugleich die Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk verbessern. „Mit einem Meisterbonus wollen wir einen Anreiz für die Meisterausbildung setzen. Wer eine solche Ausbildung abschließt und damit vielfach die Voraussetzung für die Selbständigkeit legt, soll mit 1000 Euro unterstützt werden“, skizzierte Mohring den Vorstoß. Das Interesse an der Selbständigkeit muss nach Überzeugung der Union in den Schulen von Anfang an gefördert werden. „Das gehört in den Bildungsgang jeder Schule. Unternehmensgeist kann man zum Beispiel durch Unternehmensplanspiele wecken, wie übrigens auch Verständnis für Unternehmer selbst“, fügte er hinzu.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher