Drei Viertel der Thüringer sehen ländlichen Raum vernachlässigt – Mohring fordert vom Bund eine „Offensive Ländlicher Raum“
Erfurt – Drei Viertel der Bürger im Freistaat (75 Prozent) sind der Ansicht, dass der ländliche Raum in Thüringen vernachlässigt wird. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag der CDU-Landtagsfraktion ergeben, die am morgigen Dienstag in der aktuellen Ausgabe der „DruckSache“ veröffentlicht wird. 1,1 Millionen Haushalte in Thüringen haben dann wieder die Fraktionszeitung der CDU-Fraktion in ihren Briefkästen. „Nur wenn wir es schaffen, dem ländlichen Raum wieder eine Perspektive zu geben, können wir verhindern, dass sich die Menschen dort abgehängt fühlen und anfällig für populistische Botschaften werden“, ordnete der CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring das Umfrageergebnis ein, laut dem nicht einmal jeder fünfte Befragte (18 Prozent) den ländlichen Raum ausreichend beachtet sieht. Der CDU-Fraktionschef bezeichnete es als bemerkenswert, dass auch die Anhänger der städtisch orientierten Grünen (70 Prozent), der zentralisierungsfixierten Linken (77 Prozent) und der die Gebietsreform vorantreibenden SPD (80 Prozent) ihre Sorgen um den ländlichen Raum massiv zum Ausdruck brächten. Für die repräsentative Erhebung wurden Mitte Oktober 1002 Thüringerinnen und Thüringer befragt.
Mohring verwies auf den jüngsten Beschluss der Konferenz der haushalts- und finanzpolitischen Sprecher der Unionsfraktionen, in dem ein besonderer Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt wird. Die Sprecher fordern vom Bund in den Koalitionsgesprächen eine „Offensive Ländlicher Raum“. Diese soll die Digitalisierung vorantreiben, die Investitionskraft der Kommunen stärken und Förderprogramme sollen stärker auf die ländlichen Räume ausgerichtet werden. Für Thüringen stellte der CDU-Politiker klar: „Wir kämpfen weiter gegen die rot-rot-grüne Gebietsreform, die den ländlichen Regionen im Freistaat schweren Schaden zufügen würde. Das haben die Beispiele aus anderen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern längst bewiesen.“ Demokratie mache sich auch daran fest, dass die Menschen demokratische Institutionen greifen und sehen können, so Mohring weiter. „Deshalb setzen wir uns dafür ein, staatliche Einrichtungen im ländlichen Raum zu erhalten – damit unsere Dörfer und Kleinstädte lebendig bleiben.“
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher