Mohring: Thüringen darf in der vernetzten Welt nicht den Anschluss verlieren
Erfurt - "Auf der von der CDU-Faktion heute freigeschalteten Website www.funklochmelder.de kann man ab sofort Funklöcher melden und so mithelfen, alle weißen Flecken im Thüringer Funknetz zu erfassen." Das hat der Vorsitzende der CDU im Thüringer Landtag, Mike Mohring, in Teil 3 des Sommerinterviews mit dem Fraktions-TV angekündigt. Ziel des neuen Internetportals sei es, auf Basis der Ergebnisse das Gespräch mit der Landesregierung und den Netzanbietern zu suchen, um bei der Beseitigung der Funklöcher ernsthaft voranzukommen. "Thüringen muss insbesondere Anreize für die Regionen schaffen, in denen sich der Ausbau für die Netzanbieter wirtschaftlich nicht rechnet", sagte Mohring. Künftige Frequenzversteigerungen sollten deshalb genutzt werden, um mit den erzielten Erlösen den Ausbau der Netze voranzutreiben, so der CDU-Fraktionschef im Gespräch mit Sommerinterview-Moderator Maik Scholkowsky. So habe es die hiesige Union vermocht, dies im Regierungsprogramm der kommenden Wahlperiode zu verankern, nun müsse sich die Landesregierung ebenso dafür einsetzen.
Am Beispiel des Dörfchens Schmieden im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wies Mohring darauf hin, dass es immer noch zahlreiche Orte in Thüringen gebe, in denen nicht einmal mobiles Telefonieren möglich sei - geschweige denn mobiles Surfen. "Wir müssen diese Funklöcher finden und dann prüfen, mit welchem Aufwand wir sie beseitigen können. Thüringen darf in der vernetzen Welt nicht den Anschluss verlieren", erklärte der CDU-Politiker in dem auf dem Gelände der Landesgartenschau in Apolda aufgezeichneten Interview. Am Ende müsse nicht nur jeder Haushalt und jedes Gewerbegebiet, sondern auch jede Schule und Hochschule endlich an wirklich schnelles Internet angeschlossen sein.
Leider fehle es der Landesregierung hier an Ambitionen, kritisierte der CDU-Fraktionschef: "In dem Grundlagenpapier des Wirtschaftsministeriums für eine Digitalisierungsstrategie wird zur 5G-Technolgie kein Wort verloren. Wir wollen Deutschland aber zum Leitmarkt für diese Technologie machen - das bedeutet Anstrengung, aber vor allem auch Vorbereitung", sagte Mohring. Dazu müsse Deutschland bis 2025 komplett ans Glasfasernetz angeschlossen sein und die 5G-Technologie flächendeckend entlang der Kreis-, Landes- und Bundesstraßen sowie entlang der Schienenwege ausgebaut werden. "Diese Technologie ist enorm wichtig, um Entwicklungen in den Bereichen vernetztes Fahren, Industrie 4.0 oder E-Health zu ermöglichen. Die Landesregierung muss deshalb zwingend die 5G-Technolgie in die Thüringer Digitalisierungsstrategie aufnehmen", so der CDU-Politiker abschließend.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher