Hundert Bürger tauschen sich beim 3. Windkraftforum aus
Mohring: Privilegierung der Windkraft im Baurecht beenden
Im Mittelpunkt der Expertenvorträge und der anschließenden Diskussion standen diesmal die finanziellen und gesundheitlichen Belastungen durch die Windkraft. Dr. Detlef Ahlborn von der Bundesinitiative für vernünftige Energiepolitik „Vernunftkraft“ klärte über die Unberechenbarkeit dieser Form der Energiegewinnung, Probleme der Speicherung und die negativen finanziellen und technologischen Folgen für die Bürger und die Stromnetze auf: „Leute, die verbreiten, Deutschland könnte gleichzeitig aus Kernenergie und Braunkohle aussteigen, wissen nicht, wovon sie reden“, erklärte der Ingenieur und Inhaber der Karl-Ahlborn-Maschinenfabrik Großalmerode zur fehlenden Grundlastfähigkeit der Windenergie, die bei Windstille keinen Beitrag zur Energieversorgung leistet, zu Spitzenzeiten aber zu enormen Stromüberschüssen führt. “Durch den massiven Ausbau der Windenergie produzieren wir schon jetzt regelmäßig Strommüll, den wir zur Ramschpreisen im Ausland verklappen müssen“, beschrieb Ahlborn die Situation. Das könnten aus Kapazitätsgründen selbst hunderte weitere Pumpspeicherwerke in der Größenordnung von Goldisthal nicht verhindern.
Der Mediziner Dr. Thomas Carl Stiller klärte über die Entstehung von technischem Infraschall auf. Infraschallsensible Menschen klagen laut Stiller hauptsächlich über Schlafstörungen, aber auch Störungen des Gleichgewichtssinns und des zentralen Nervensystems. Der Mediziner zitierte aus der Wilstedt-Studie der Universität Halle-Wittenberg, nach der sich 10 Prozent der Befragten im Einflussbereich eines großen Windkraftfeldes gesundheitlich belastet sehen. Hauptproblem blieben jedoch ungeeignete bzw. veraltete Messtechnik und Auswertungsmethoden. „Die wissenschaftliche Erforschung von Gesundheitsschäden durch Windparks und Infraschall braucht Zeit und Vorlauf. Viele Auswirkungen können erst jetzt erforscht werden, wo die Windparks immer größer werden“, erklärte Stiller.
Im Ergebnis des Vortrags von Dr. Stiller und der anschließenden Diskussion kündigten Mike Mohring und Stefan Gruhner als energiepolitischer Sprecher der CDU-Fraktion an, den Antrag der Fraktion zum kommenden Plenum noch einmal zu erweitern. Ziel soll demnach eine Änderung der Technische Anleitung (TA) Lärm und der DIN 45680 sein, damit künftig auch Belastungen durch Frequenzen unter 8 Hz Berücksichtigung finden. Die Veranstaltungsreihe der CDU-Fraktion soll demnächst mit dem 4. Windkraftforum fortgesetzt werden.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher