CDU-Fraktion wird Strategie zur Lehrergewinnung auf Winterklausur beschließen
Verbeamtungen mit Pensionsrückstellungen ein Baustein
Erfurt – „Thüringen muss jungen Lehrern attraktive Einstellungsbedingungen anbieten, um im Wettbewerb der Länder konkurrenzfähig zu bleiben. Das bedeutet auch eine Rückkehr zur Verbeamtung bei gleichzeitiger Pensionsrückstellung vom ersten Tag an für alle Schularten.“ Das hat Thüringens CDU-Fraktionsvorsitzender Mike Mohring heute in Erfurt erklärt. Mohring bezog sich dabei auf die Schwierigkeiten der Linkskoalition, bereits jetzt für alle Schulformen und Fächerkombinationen ausreichend qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. In den nächsten fünf Jahren gehen circa 25 Prozent der Thüringer Lehrerschaft in den Ruhestand. Eine Verschärfung der Situation ist damit wahrscheinlich. Mit Blick auf die entstehenden Pensionsansprüche fügte Mohring hinzu: „Gleichzeitig mit der Wiedereinführung der Verbeamtung müssen mündelsichere Pensionsrückstellungen vom ersten Tag der Verbeamtung an im zuständigen Fachressort gebildet werden.“
Nach Ansicht des bildungspolitischen Sprechers der Fraktion, Christian Tischner, zeigt die hohe Anzahl gewandelter Stellen, dass die Landesregierung nicht mehr die Lehrer auf dem Markt findet, die Thüringen eigentlich braucht. Folglich gehen die Einstellungen zu oft am schulart- und fachspezifischen Bedarf vorbei. „Geht das so weiter, wird die Thüringer Bildungslandschaft in wenigen Jahren vor dem Kollaps stehen“, so Tischner. Ausreichend Lehrer mit den passenden Fächerkombinationen lassen sich nach Überzeugung der CDU nur gewinnen, wenn die Schullaufbahn in Thüringen konkurrenzfähige Entwicklungsperspektiven bietet. Die CDU-Fraktion bereitet derzeit eine umfassende Strategie zur Lehrergewinnung in Thüringen vor, die während der Winterklausur im Januar diskutiert und beschlossen werden soll.
Die Rückkehr zur Verbeamtung mit mündelsicherer Pensionsrückstellung ist dabei lediglich ein Baustein dieser Strategie, denn die Nachwuchsgewinnung scheitert nach Überzeugung Mohrings und Tischners vor allem an mangelnden beruflichen Perspektiven und bürokratischen Hürden. Beispielhaft verwies Tischner auf ein oft beklagtes Hindernis in den Einstellungsverfahren. „Thüringen sollte endlich Bewerbungen mit Zwischenzeugnissen zulassen, so wie das andere Länder seit Jahren tun. Denn wir können es uns nicht mehr leisten weiterhin gute, junge Lehrer in andere Länder abwandern zu lassen, nur weil sie von dort Monate eher Zusagen bekommen, bevor sie sich in Thüringen überhaupt bewerben dürfen“, so Tischner.
Kristina Scherer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit