Tischner: „Berufliche und akademische Ausbildung sind gleichwertig“
Erfurt - Die CDU-Landtagsfraktion will die Regelschulen stärken. „Regelschulen bieten ihren Absolventen angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs exzellente Zukunftschancen. Wir schlagen eine Imagekampagne vor, die auf die Möglichkeiten des Besuchs der Regelschule und einer anschließenden beruflichen Bildung hinweist“, so der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner. „Auch die Schullaufbahnberatung an den Grundschulen sollte Eltern auf die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung aufmerksam machen und sie über Perspektiven jenseits des Abiturs und der Hochschule aufklären.“ Im Schuljahr 2018/2019 besuchten rund 44.500 Thüringer Schüler eine Regelschule. Die Regelschule ist damit ein wichtiger Grundpfeiler des Thüringer Schulsystems. Die Union sieht jedoch die Unterstützung der Regelschulen durch die rot-rot-grüne Landesregierung schwinden. Sie favorisiere einseitig den weiteren Ausbau der Thüringer Gemeinschaftsschulen, so Tischner. „Der Regierung Ramelow sind die Regelschulen mehr und mehr aus dem Blick geraten. Das wird ihrer Bedeutung nicht gerecht.“
Zugleich sprach sich Tischner für eine Weiterentwicklung dieser Schulart aus. So müsse dafür Sorge getragen werden, dass Schüler an Regelschulen entsprechend ihrer Interessen, Neigungen und Voraussetzungen individuell gefördert werden, heißt es in einem Plenarantrag der Fraktion. „Wir schlagen vor, die Stundentafeln dahingehend zu überarbeiten, Schülern, die einen Realschulabschluss erwerben wollen, ab der 9. Klasse eine Wahlmöglichkeit zwischen einem beruflichen und einem gymnasialen Profil zu eröffnen“, sagte Tischner. Das berufliche Profil solle dabei spezifische Erfahrungs- und Lernräume für Schüler eröffnen, die nach der 10. Klasse eine Ausbildung aufnehmen möchten. Hier sollen verstärkt Praktika absolviert und persönliche Kontakte zu Unternehmen aufgebaut werden. Daneben würden Schüler, die nach dem Realschulabschluss den Weg zum Abitur einschlagen möchten, mit auf diesen Wunsch zugeschnittenen Förderangeboten auf den wissenschaftlichen Anspruch der gymnasialen Oberstufe vorbereitet.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher