Voigt: „Unsere Kinder sind die Verlierer dieses Digitalisierungs-Dramas“
Erfurt – Als „Offenbarungseid des Thüringer Bildungsministers Helmut Holter (Linke)“ bezeichnet der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Prof. Dr. Mario Voigt, die neuerlichen Probleme der Thüringer Schulcloud. „Wenn Du aus den Ferien wiederkommst und Du kannst die Schulcloud immer noch nicht nutzen, ist das zutiefst frustrierend für Schüler, Eltern und Lehrer“, so Voigt. Zugleich könne er den Ärger und die Wut aller Beteiligten über die Zustände nachvollziehen, die das Homeschooling in Thüringen scheitern lassen. Schließlich seien die Winterferien extra vorverlegt worden. Wie sich jetzt herausstelle, funktioniere die Schulcloud des Drittanbieters Hasso-Plattner-Instituts zwar, aber diese lasse sich nur über das landeseigene Thüringer Schulportal öffnen, welches weiterhin nicht funktioniere. „Doch statt diese Zeit zu nutzen, um den Zugang zu ihrem Schulportal zu verbessern, hat das Ministerium offenbar wieder nichts gemacht. Die größten Verlierer dieses Digitalisierungs-Dramas sind unsere Kinder“, so Voigt.
Das zeige sich auch an anderer Stelle, sagt Voigt: „Auch die 23 Millionen Euro, die im Sondervermögen für die Anschaffung digitaler Endgeräte bereitliegen, sind nach wie vor noch nicht ausgegeben.“ Die CDU-Fraktion habe sie dort hineinverhandelt. „Nun müssen diese Geräte aber auch die Schulen und Kinder endlich erreichen“, so Voigt.
Der Thüringer Schulcloud fehlt es weiterhin an Belastbarkeit, Verlässlichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Sie wird den Anforderungen an modernen und digitalen Unterricht nicht gerecht. „Wir haben Bildungsminister Holter bereits in der vergangenen Woche aufgefordert, die reibungslose Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern zu ermöglichen. Gegebenenfalls muss er in offensiver Auseinandersetzung mit dem Thüringer Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Spielräume für die Entwicklung und Nutzung weiterer Plattformen, Messengerdienste und Apps eröffnen“, so der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten sei unbestritten wichtig. „Übertriebene Vorgaben dürfen allerdings nicht zulasten der Bildung und der Zukunft unserer Schüler gehen“, sagte Tischner.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher