Tischner: „Pläne von Rot-Rot-Grün gefährden die Ausbildung im ländlichen Raum“
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, fordert von der Landesregierung eine breit abgestimmte Landesstrategie für berufliche Bildung. „Es erweist sich als Fehler, dass Sozialministerin, Bildungs- und Wirtschaftsminister bei Fragen der beruflichen Bildung gemeinsam zuständig sind. Ein einheitliches Agieren der Landesregierung ist schon lange nicht mehr zu erkennen und schadet dem Wirtschaftsstandort Thüringen“, kritisiert der CDU-Bildungsexperte. „Nun sollen im Eilverfahren Ausbildungsgänge an den Schulen reduziert und somit ganze Berufsschulstandorte gefährdet werden,“ so Tischner. „Noch sichern die derzeit 37 berufsbildenden Schulen die wohn- und arbeitsortnahe Ausbildung von Fachkräften in den Regionen“, so Tischner. „Doch die Bestrebungen der rot-rot-grünen Landesregierung, weitere Berufsfelder entlang der Autobahnen zusammenzulegen, gefährdet mittelfristig die Zukunft zahlreicher Unternehmen insbesondere im ländlichen Raum.“
Die zum Ausbildungsstart oftmals noch minderjährigen Jugendlichen müssten auch in Zukunft ohne Umzug in eine andere Stadt oder unnötig lange Pendelwege eine Ausbildung aufnehmen können. Das sei wichtig für die Jugendlichen selbst, die lokale Wirtschaft und die Heimatregion, so Tischner weiter: „Wir müssen Berufsschulen als Dienstleister der lokalen Wirtschaft verstehen und daher muss sich die Schulnetzplanung auf die spezifische Wirtschaftsstruktur einstellen – und nicht umgekehrt.“
Das Thüringer Bildungsministerium will auf Lehrermangel und sinkende Schülerjahre mit einer Konzentration der einzelnen Ausbildungsgänge an zentralen Standorten reagieren. Tischner dagegen zeigt sich überzeugt, dass sich viele der aktuellen Probleme lösen lassen, wenn den Schulen mehr Eigenverantwortung gewährt würde und wenn die Vorgaben von Mindestklassengrößen und die Einzugsgebiete der Berufsschulen flexibler gehandhabt würden.
„Zudem kann eine Intensivierung des Digitalisierungsprozesses an Berufsschulen, der Lehrpläne und Ausbildungsberufen sowie der verstärkten Nutzung digitaler Technologien weitere Zusammenlegungen überflüssig machen“, so Tischner weiter. Überregionale „Schulverbünde“ für Ausbildungsgänge könnten in Form von Modellprojekten Grundlagenwissen verwandter Berufsfelder in einem gemeinsamen Unterricht vermitteln. Erst im weiteren Verlauf der Ausbildung könnte dann die nachfolgende Spezialisierung auf die jeweiligen Berufe erfolgen.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher