Tischner: Alles tun, damit Lehrer gesund bleiben
Erfurt - "Die Landesregierung muss endlich mehr dafür tun, dass unsere Lehrer gesund bleiben. Viele Lehrer arbeiten seit Jahren am Limit und werden entsprechend häufiger und auch längerfristig krank." Das hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner, angesichts der heute veröffentlichten Zahlen zum Unterrichtsausfall an Thüringer Schulen erklärt. Demnach hat sich zum Start des Schuljahres 2018/19 der Unterrichtsausfall an Thüringer Schulen im Vergleich zum Vorjahr weiter erhöht. Fielen in der Stichprobenwoche zum Schuljahresbeginn 2017/18 noch 4,1 Prozent des Unterrichts aus, so waren es zu Beginn des aktuellen Schuljahres bereits 5,2 Prozent. "Selbst wenn man die zusätzliche Erfassung von Stillarbeit als Unterrichtsausfall ab dem Schuljahr 2018/19 herausrechnet, die einem halben Prozent entspricht, bleibt eine steigende Tendenz erkennbar. Noch deutlicher wird der Anstieg, wenn man die Entwicklung der letzten zehn Jahre in den Blick nimmt, denn zum Schuljahresbeginn 2008/09 fiel nicht einmal ein Prozent des Unterrichts aus", sagte der CDU-Abgeordnete. Zudem, so der Bildungspolitiker weiter, zeige die Statistik noch nicht einmal das wahre Ausmaß des Problems. So würden beispielsweise an Grundschulen zunehmend Hortnerinnen für die Unterrichtsabsicherung verpflichtet.
Der entscheidende Schlüssel zur Senkung des Unterrichtsausfalls ist deshalb laut Tischner - neben ausreichend Neueinstellungen - die Unterstützung der Lehrergesundheit. "Thüringer Lehrer brauchen eine spürbare Entlastung im Arbeitsalltag und mehr Anerkennung und Wertschätzung ihrer Leistung. Vertretungsstunden, die über die arbeitsrechtliche Verpflichtung hinausgehen, müssen finanziell voll ausgeglichen werden", erklärte der CDU-Bildungspolitiker. Lehrern, die ihr 60. Lebensjahr vollendet haben, müssten zudem Teilzeitmöglichkeiten gewährt werden. Weiter forderte Tischner, Zusatzaufgaben für Lehrer und Schulleitungen drastisch zu reduzieren. Daneben brauche es ein Beförderungssystem, dass die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben belohnt und engagierten Lehrern Aufstiegsmöglichkeiten bietet. "Mit der Novelle des Thüringer Besoldungsgesetzes wird leider genau das Gegenteil erreicht. So haben Lehrer, die nicht Schulleiter oder Stellvertreter sind, künftig in ihrem gesamten Berufsleben keine Chance mehr auf eine Beförderung. Das demotiviert und frustriert unsere Lehrer zusätzlich", so Tischner abschließend.
Kristina Nordt
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit