Tischner: „Landesregierung gibt jeglichen Anspruch an Bildung auf“
Erfurt – „Quasi durch die Hintertür will die Landesregierung weiter alle Versetzungsregeln aushebeln. Unter dem Deckmantel der Corona-Pandemie wird so jeder Bildungsanspruch aufgegeben.“ Mit diesen Worten hat der stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christian Tischner, entsprechende Pläne der rot-rot-grünen Minderheitsregierung kritisiert. Auf dem Verordnungswege will das Bildungsministerium die Versetzungsentscheidungen zum Abschluss der Klassenstufen 4, 6 und 8 bis zum Ende des Schuljahres 21/22 aussetzen. Die Verordnung soll dem Bildungsausschuss in seiner morgigen Sitzung zur Kenntnis gegeben werden, echte Einflussmöglichkeiten hat das Parlament also nicht.
"Diese langfristige Abschaffung der ohnehin schon pandemiebedingt einmalig aufgeweichten Versetzungsregeln führt dazu, dass Kinder, die ihre Lernziele nicht erreicht haben, trotzdem einfach von Klasse zu Klasse weitergeschoben werden. Das ist das völlig falsche Signal auch für all die Kinder, die sich jetzt gemeinsam mit ihren Eltern abmühen, unter Corona-Bedingungen zu lernen und die Lücken nicht zu groß werden zu lassen“, so Tischners Kritik. „Im Grunde sagt Herr Holter nichts anderes als: Ihr braucht Euch nicht weiter anstrengen, Ihr werdet sowieso versetzt.“
Schulen verlören so ihr zentrales Instrument der Leistungskontrolle, so der CDU-Bildungspolitiker weiter. „Statt endlich die Schulcloud zum Laufen zu bringen oder wenigstens Alternativlösungen nicht weiter zu blockieren, verschiebt die Landesregierung alle Probleme im Zusammenhang mit Leistungsdefiziten von Schülern einfach in die Zukunft. Aber am Ende gilt auch hier der banale Satz: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“
Felix Voigt
Pressesprecher