Tischner: „Thüringen ist auf dem Weg zum Einheitsschulsystem“
Erfurt – „Die rot-rot-grünen Schulpläne bedeuten das Aus für viele kleine Schulen im ländlichen Raum. Der ‚Thüringen-Plan Zukunft Schule‘ entpuppt sich als reines Personalsparmodell.“ Mit diesen Worten hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner, die am Wochenende bekannt geworden Pläne des Bildungsministeriums zur Anhebung der Mindestschulgrößen kommentiert. Fast gleichlautende Pläne des linksgeführten Bildungsministeriums waren vor zwei Jahren auf heftigen Widerstand gestoßen und öffentlich von der Hausspitze kassiert worden. Daraufhin hatte das Bildungsministerium einen „breiten Beteiligungsprozess“ angekündigt, der nun aber zu nahezu demselben Ergebnis kommt. „Wenn das hier das Resultat sein soll, dann sind Schulen, Eltern und Lehrer ganz offensichtlich nur durch eine inszenierte Scheinbeteiligung hinter die Fichte geführt worden. Auch Herr Holter betreibt Schulpolitik mit der Sense und versucht Thüringen in ein Schema zu pressen, das den Gegebenheiten in unseren Dörfern und ländlichen Regionen nicht gerecht wird“, kritisierte der CDU-Bildungspolitiker die neuen Vorgaben, die unter anderem auch besagen, dass Regelschulen künftig zweizügig und Gymnasien sogar dreizügig sein müssen.
„Gleichzeitig privilegiert das Bildungsministerium völlig ungehemmt das Modell der Gemeinschaftsschule. Mit diesen Vorgaben sind wir klar auf dem Weg zum Einheitsschulsystem“, machte Tischner deutlich. Dieses Vorgehen füge sich ein in die auch schon im neuen Besoldungsgesetz vorgegebene Richtung, „indem sämtliche Funktionsstellen, die für ein differenziertes Schulsystem notwendig sind, geschliffen werden sollen“, so der CDU-Abgeordnete. Die Aussage des Bildungsministeriums, kleinere Schulen könnten durch Kooperationen ihre Schließung vermeiden, verwies er ins Reich der Fabeln: „Kooperationsmodelle werden nicht funktionieren, wenn die Zuweisung der Lehrer allein über die Klassengrößen erfolgt“, ist sich Tischner sicher. „Diese Pläne sind nicht viel mehr als ein hilfloser Versuch, eine verheerende Personalpolitik zu kaschieren. Statt ausreichend Lehrer zu gewinnen, wird lieber das Schulnetz ausgedünnt. Vom Prinzip‚ kurze Beine, kurze Wege‘ hat sich Herr Holter damit auch offiziell verabschiedet“, so der CDU-Bildungspolitiker abschließend.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher