Mohring spricht zum Tag der Heimat des Vertriebenenbundes in Arnstadt
Situation der Heimatvertriebenen und heutiger Flüchtlinge nicht gleichsetzen
Erfurt – Thüringens CDU-Fraktionsvorsitzender Mike Mohring hält es für falsch, die Situation der deutschen Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und der heutigen Flüchtlinge gleichzusetzen. Zum „Zentralen Tag der Heimat in Thüringen“ sagte Mohring heute in Arnstadt: „Die Ausgangssituation, die Perspektiven und die Herausforderungen bei der Integration unterscheiden sich deutlich.“ Gleichwohl kann nach den Worten des CDU-Politikers kaum jemand besser als die Erlebnisgeneration der Heimatvertriebenen nachempfinden, was es heißt, „die Heimat verlassen zu müssen und um die Existenzgrundlage gebracht zu werden. Deshalb können die Krieg und Not entronnenen Flüchtlinge auf die Anteilnahme der deutschen Vertriebenen bauen“, so Mohring wörtlich.
Der Unionspolitiker erinnert daran, dass vor und nach dem Kriegsende durch Flucht und Vertreibung „Deutsche nach Deutschland gekommen sind. Bei allen landsmannschaftlichen und konfessionellen Reibungen, bei allen sozialen und wirtschaftlichen Konflikten brachten sie eine gemeinsame Sprache, vergleichbare Qualifikationen mit und waren Angehörige eines Volkes und Staates.“ Die Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen, die nach sorgfältiger Prüfung eine dauerhafte Bleibeperspektive in Deutschland haben, ist nach seinen Worten ungleich größer.
Mohring würdigte den Beitrag der Heimatvertriebenen für den Wiederaufbau nach dem Krieg. Auch in Thüringen stammt etwa jeder vierte Einwohner aus den früheren deutschen Ostgebieten oder stammt von Heimatvertriebenen ab. Der CDU-Fraktionsvorsitzende dankte den Gästen des Tags der Heimat auch für den Aufbau der Vertriebenenorganisationen. In der DDR sei das Thema tabu gewesen. „Nach der Vertreibung aus der alten Heimat wollte die SED sie auch noch aus der Geschichte vertreiben. Dass sie sich 45 Jahre nach Flucht und Vertreibung trotzdem noch organisierten, ist ein kleines Wunder“, sagte er. Es sei eine bleibende Aufgabe, Kultur und Geschichte der Vertreibungsgebiete zu pflegen.
Zum 4. Tag der Landsmannschaften und zentralen Tag der Heimat in Thüringen sind in Arnstadt Landesgruppen der Schlesier, Ost- und Westpreußen, Pommern und Ostbrandenburger und der Sudetendeutschen und des Thüringer Landesverbandes des Bundes der Vertriebenen (BdV) zusammengekommen. Vorsitzender des BdV Thüringen ist der Landtagsabgeordnete Egon Primas.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher