Primas: „Ramelow hat sein Wort gebrochen“
Erfurt – „Die Einschränkung der nachhaltigen Forstwirtschaft vernichtet Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Thüringen.“ Das hat der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Egon Primas zu den heute von Forstministerin Keller vorgestellten Eckpunkten für den Nutzungsverzicht auf fünf Prozent der Waldfläche Thüringens gesagt. „Wertvolle Wirtschaftswälder zu ‚Wildnisgebieten‘ umzufunktionieren, ist ein rein ideologisches, fachlich völlig unbegründetes Konzept, das Thüringen erheblichen Schaden zufügen wird“, warnte der CDU-Abgeordnete und hat dabei insbesondere den Possen bei Sondershausen im Blick. Insbesondere Ministerpräsident Bodo Ramelow habe sein Wort gebrochen. „Noch im Frühjahr hatte Ramelow vor hunderten Forstleuten versprochen, keine wertvollen Staatswaldflächen stillzulegen“, erinnerte Primas an die Aussagen des Ministerpräsidenten, der damals wörtlich sagte: „Im Koalitionsvertrag steht nicht, der Possen ist stillzulegen. Wer das beschließt, der muss auch das Geld dafür zur Verfügung stellen.“
Primas macht deutlich, dass die geplante Ausgleichszahlung von 295.000 Euro für Thüringenforst angesichts von 1000 Hektar stillgelegter Waldfläche am Possen nicht berücksichtige, wie viele Arbeitsplätze und Wertschöpfung im nachgelagerten Bereich der reinen Waldbewirtschaftung verloren gingen. Zwar werde ThüringenFORST entschädigt, alles andere jedoch bliebe völlig unberücksichtigt, so Primas. Zudem müsse „jeder Kubikmeter Holz, den wir hier durch Nutzungseinschränkungen nicht ernten, aus dem Ausland importiert werden“, gab der CDU-Fraktionsvize zu bedenken. „Das Verbot der nachhaltigen Holznutzung führt schon heute zur Abholzung echter Urwälder in anderen Teilen der Welt. Wie sich das mit den grünen Idealen vereinbaren lässt, ist mir schleierhaft“, machte Primas die Widersprüchlichkeit der rot-rot-grünen Politik deutlich. Die Pläne der Linkskoalition für den Possenwald „gefährden nicht nur die Arbeitsplätze im Forstamt Sondershausen, sondern weit über 100 weitere Jobs in der Verwertung und Holzverarbeitung“, so der CDU-Politiker abschließend.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher